E-Bike Akku richtig laden – Von der Erstladung bis zur Entsorgung

E-Bike Akku richtig laden - von der Erstladung bis zur Entsorgung

Wie soll ich den E-Bike Akku richtig laden? Hersteller versprechen bis zu 6 Jahre Lebensdauer bei richtiger Pflege: Bereits bei der Erstladung stellen Sie die Weichen, um auf Dauer maximale Kapazität bereitzustellen und die Nutzungsdauer zu verlängern. Wissenswertes zum richtigen Umgang mit E-Bike Akkus enthält folgender Ratgeber.

1. E-Bike Akku richtig laden – Original-Ladegerät verwenden

Lithium-Ionen-Technologie benutzen alle großen Hersteller, doch jeder betreibt sein eigenes System. So ist zum Laden eines Bosch E-Bike Akkus ist ein Bosch Ladegerät nötig.

Ebenso halten es Panasonic, Giant, Shimano und alle anderen Anbieter mit Chargern, deren Software speziell auf eigene Produkte konfiguriert ist.

Markenübergreifende Kombinationen von Ladegerät und Akku können Fehler und Blockierungen auslösen.

Verwenden Sie daher nur originale Charger des zugehörigen Herstellers.

Wie lange dauert ein Bosch E-Bike Akku Ladevorgang?

Die Ladedauer hängt von der Kapazität des Akkus und der Leistung des Ladegeräts ab.

Bosch bietet beispielsweise einen kompakten 2A Reise Charger, einen 4A Standard Charger und einen 6A Fast Charger an, die sich durch verschieden starken Ladestrom unterscheiden.

Folgende Übersicht stellt durchschnittliche Ladezeiten für Bosch Akkus und Ladegeräte dar:

KapazitätCompact ChargerStandard ChargerFast Charger
300 Wh5 Std2,5 Std2,5 Std
400 Wh6,5 Std3,5 Std2,5 Std
500 Wh7,5 Std4,5 Std3 Std
625 Wh8,8 Std4,9 Std3,7 Std
Dual 1250 Wh17,6 Std9,8 Std6 Std
750 Wh6 Std6 Std

2. Wie oft sollte der E-Bike Akku geladen werden?

Die frühere Notwendigkeit, die Batterie zunächst komplett leerzufahren, trifft auf Lithium-Ionen-Akkus nicht mehr zu.

  • Vielmehr ist es sogar schädlich, denn geringe Restkapazität von 0 bis 20 % zu laden, erzeugt hohe Spannung im Elektrolyt, der Verschleiß und Alterung der Zellen beschleunigt.
  • Ebenso reagiert der Akku bei 80 bis 100 % Ladestand mit starker Belastung der Elektroden.

Vermeiden Sie möglichst die äußeren Kapazitätsbereiche. Häufige, kurze Ladezyklen wirken sich positiv aus.

Zudem gilt die Faustregel: Je langsamer der Ladevorgang abläuft, desto schonender ist dies für die Zellen.

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3. Welche Temperatur ist für das Laden optimal?

Die optimale Ladetemperatur liegt zwischen 15 °C und 20 °C Umgebungstemperatur.

Wichtig ist auch, dass Sie den Akku nach einer Tour erst einmal ruhen lassen, bevor Sie ihn an das Ladegerät anschließen.

Besonders im Sommer und im tiefen Winter benötigt die Batterie genügend Zeit, um sich von Überhitzung oder Unterkühlung auf Raumtemperatur zu akklimatisieren.

Das BMS gewährleistet die Sicherheit durch Abschaltung bei Temperaturen außerhalb des Betriebsbereiches.

Die Elektronik steuert Schmelzsicherungen, den Akkupack und das BMS vom System trennen. Diese setzen auch bei ungleichmäßigem Laden einzelner Zellen ein, was ein Hinweis auf einen Defekt sein kann.

Tipp: Eine Schutzabdeckung aus Neopren hilft dabei, den E-Bike Akku vor Temperaturgefällen zu schützen:

E-Bike Akkuabdeckung
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4. Akku beim Laden am E-Bike lassen oder herausnehmen?

  • Falls eine Ladebuchse am E-Bike integriert ist, bietet sich das direkte Laden ohne Herausnehmen an. Dazu benötigen Sie lediglich eine Steckdose, wo Sie das E-Bike nahe genug heranstellen können, um das Ladekabel anzuschließen. Nur sollten Sie während des Ladevorgangs in der Nähe bleiben. Kontrollieren Sie den Ladeport auf Feuchtigkeit, falls Ladeprobleme auftreten.
  • Die meisten Fahrer nehmen den E-Bike Akku heraus und legen ihn auf Fliesenboden oder in eine feuerfeste Akkutasche, um in der Wohnung bei günstiger Umgebungstemperatur zu laden. Die Anschlussbuchsen im leeren Akkufach sollten Sie vor allem im Winter mit einer steckerähnlichen Abdeckung vor Feuchtigkeit schützen.

Wichtig: Schalten Sie zuerst das E-Bike aus, bevor Sie den Akku ausbauen. Ansonsten könnten Sie einen Kurzschluss auslösen und Fehlermeldungen den nächsten Start verhindern.

Lesenswert: 7 Fälle bei denen man den E-Bike Akku immer rausnehmen sollte

5. E-Bike Akku richtig einlagern über Winter

Während der Einlagerung sollte der Ladestand zwischen 30 und 60 % liegen. Wählen Sie einen trockenen Platz mit mindestens 10 °C Raumtemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung, beispielsweise einen Vorratsraum oder Ähnliches.

Zur Sicherheit empfiehlt es sich, mehrere Akkus getrennt voneinander aufzubewahren.

Ungeeignet sind Werkzeugkisten, da der Kontakt mit Drahtbürsten oder Schraubendrehern Kurzschluss auslöst.

Feuerfeste Aufbewahrungsboxen eignen sich zur Lagerung und zum sicheren Aufladen von E-Bike Akkus:

Feuerfeste E-Bike-Akkutasche
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Alle paar Wochen sollten Sie den Ladestand prüfen. Bei manchen Akkus geht das durch längeren Druck auf den Akkuknopf, ansonsten schließen Sie das Ladegerät an und sehen dann, wie viele Indikatoren leuchten. Zwei bis drei Ladebalken sind für die Überwinterung in Ordnung.

Wichtig: Vermeiden Sie auf jeden Fall Tiefentladung: Speichern Sie eine Erinnerung in Ihrem Handy-Kalender oder hängen Sie einen Spickzettel an die Pinnwand in der Küche mit dem Ladetermin.

Sonderfall Erstladung bzw. die erste Ladung nach der Pause

Heute liefern ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus mit einem Elektronik-Modul den Strom für E-Bike Antriebe. Wenn Sie die Ungeduld treibt, können Sie sofort losfahren, doch damit verschenken Sie langfristig Leistungspotenzial der Batterie. Die Zellen haben den Memory-Effekt abgelegt, doch das Batterie-Management-System muss ‘angelernt’ werden, um später die volle Kapazität freizugeben.

Kalibrieren heißt das Verfahren, das den höchsten und geringsten Ladestand definiert. Entladen und laden Sie den neuen Akku zwei bis dreimal und drücken anschließend den Akkuknopf für mindestens 10 Sekunden. Der eingesetzte Akku synchronisiert sich automatisch mit dem E-Bike-System. Differenzen zwischen tatsächlichem und angezeigtem Ladestand werden damit beseitigt.

Nach der Winterpause ist ebenfalls ein guter Zeitpunkt für die jährliche Kalibrierung und den Reset.

Führen Sie das Verfahren durch und laden danach ganz voll. Dies dient der Akkupflege und verlängert die Lebensdauer. Teilladungen zählen übrigens nicht als kompletter Ladezyklus, sondern addieren sich. Ab der zweiten Ladung fahren Sie mit Teilladungen zwischen 20 und 80 % fort.

Fazit

Im Grunde sind Lithium-Ionen-Akkus pflegeleicht, nur auf Temperaturschwankungen und Nässe reagieren sie empfindlich. Im mittleren Kapazitätsbereich bestehen die besten Chancen, 1000 volle Ladezyklen zu erreichen. Diese Systematik halten Sie bis zur Entsorgung nach 4 bis 6 Jahren bei – der Händler nimmt den verbrauchten Akku kostenlos zurück.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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