Pendler, die täglich mit dem E-Bike zum Job fahren, müssen während der Arbeitszeit oftmals im Freien parken. Bei dem hohen Wert macht sich mancher Fahrer Gedanken, wie lange ein E-Bike im Regen stehen darf, ohne dass die elektrischen Komponenten Schaden nehmen. Hier finden Sie alle Antworten zum Thema E-Bike und Regen.
Im Regen E-Bike zu fahren, lässt sich manchmal nicht vermeiden. Beim Parken jedoch verlängern Sie die Lebensdauer des elektrischen Fahrrads durch etwas Vorsorge: Decken Sie es bei wechselhaftem Wetter ab oder suchen einen geschützten Parkplatz auf.
Toptrek wasserdichte Fahrradabdeckung
ANSEHEN*
E-Bike im Regen stehen lassen – 7 Dinge zu beachten
1. Kann man im Regen E-Bike fahren?
Selbstverständlich können Sie bei Regen Ihr E-Bike benutzen. Genau wie ein konventionelles Rad verträgt das E-Bike Feuchtigkeit, schließlich reinigen Sie es ja auch mit Wasser.
- Prüfen Sie Beleuchtung, den Motor und die Bremsen auf Funktionalität, um Gefahrensituation durch unfreiwillige Rutschpartien auszuklammern.
- Die elektronischen Bauteile befinden sich fest verbaut im Innern des Akkus.
- Auch das Display ist vor Spritzwasser und Regen geschützt, doch dieses sollten Sie wegen der Diebstahlgefahr beim Parken grundsätzlich abnehmen.
- Vermeiden Sie das Durchfahren tiefer Pfützen, wobei der Antrieb auf Tauchstation geht.
2. Wie lange darf das E-Bike im Regen stehen?
Falls während der Arbeitszeit Regen einsetzt, ist dies nicht weiter problematisch. E-Bikes sind wasserabweisend konstruiert, womit es Feuchtigkeit schwer hat, ins Innere einzudringen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ein E-Bike dauerhaft nassem Wetter ausgesetzt sein sollte.
Eine Garantie gegen Wasserschäden gibt es nicht.
Wenn von Zeit zu Zeit ein Regenschauer niedergeht, passiert also nichts.
Übrigens: Zur Gewohnheit sollte das ungeschützte Parken im Freien allerdings nicht werden, denn nach mehreren Tagen kann Feuchtigkeit durchaus bis ins Innere zur Elektronik vordringen.
3. Was passiert im Winter?
Übrigens besteht das Risiko eindringender Feuchtigkeit auch durch Schneefall. Das E-Bike Fahren im Winter ist unbeschadet möglich, doch sollten Sie vor allem draußen beim Abstellen einen gut belüfteten, trockenen Platz aufsuchen, damit Schneekrusten abtauen und Wasser verdunsten kann.
Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad bewahren den Akku vor Tiefenentladung. Nehmen Sie ihn lieber mit ins Gebäude und wischen das Gehäuse trocken. Durch ständige Nässe kann allerdings die Kette Rost ansetzen.
4. Nimmt der Motor Schaden?
Pauschale Angaben sind unmöglich, wann der Motor durch einen Wasserschaden Defekte zeigt. Ein E-MTB ist anders ausgestattet, als ein E-Citybike. Ich empfehle, bei Auffälligkeiten wie Aussetzer, Leistungsabfall, Geräusche und Startschwierigkeiten die Service-Werkstatt für eine Inspektion zeitnah aufzusuchen.
Möglicherweise ist eine der Motordichtungen nicht mehr in Ordnung, sodass eindringendes Wasser einen Schaden am Motor oder an der Elektronik verursacht hat.
Die Überprüfung des ordnungsgemäßen Zustands aller Teile ist ein Grund dafür, die jährliche E-Bike Wartung fristgerecht durchführen zu lassen.
5. Nimmt der Akku Schaden?
Der Akku ist in seinem Fach normalerweise ausreichend vor Witterungseinflüssen geschützt. Kommt es zu Störungen, ersieht der Fahrer nicht, ob und wo Feuchtigkeit ins Innere eingedrungen sein könnte.
Daher sollten Sie bei längeren Standzeiten den Akku immer mitnehmen.
Lesenswert: E-Bike im Regen stehen lassen – Ohne Akku oder mit Akku?
6. Wie weit ist mein E-Bike geschützt gegen Wasser?
Bei jedem E-Bike klassifiziert der Hersteller den vorgeschriebenen Mindestschutzgrad elektronischer Komponenten gegenüber schädlichen äußeren Einflüssen mit einem IP-Code. Je höher die beiden Ziffern sind, desto besser ist die jeweilige Schutzklasse.
Die erste Ziffer bezeichnet den Schutz gegen Berührung und Fremdkörper (wie Staub), die zweite Ziffer benennt den Schutz gegen Wasser.
Für E-Bikes im Regen sind folgende IP-Code relevant:
- IP X4 – Schutz gegen Spritzwasser
- IP X5 – Schutz gegen Strahlwasser aus allen Winkeln
- IP X6 – Schutz gegen starkes Strahlwasser.
Ein X bedeutet, dass kein Schutz gegen Berührung und Fremdkörper besteht. Daher lohnt es sich vor einer Tour durch die Natur nachzusehen, welcher IP-Code Ihr E-Bike trägt.
Die meisten Fabrikate tragen die Kennung IP 54, womit Schutz gegen Staub, Berührung und Spritzwasser vorhanden ist.
7. Wie schütze ich mein E-Bike vor Regen?
Bestenfalls gibt es einen Fahrrad-Bereich im Parkhaus, einen überdachten Fahrrad-Unterstand auf dem Firmengelände oder benutzen Sie eine dichte Abdeckplane für längere Standzeit im Freien. Wischen Sie kurz über den Rahmen, um Staunässe auszuschließen, die den Lack und Schraubverbindungen mit der Zeit schädigen kann.
Toptrek wasserdichte Fahrradabdeckung
ANSEHEN*
Bringen Sie zu Hause das E-Bike über Nacht immer in den Keller, in die Garage oder an einen anderen trockenen Abstellplatz. So stellen Sie auch sicher, dass die Bremsen funktionieren und der Sattel sich nicht mit Nässe vollsaugt, was natürlich vor dem Heimweg mehr als unangenehm ist.
Tipps zur Pflege des E-Bikes nach dem Gebrauch bei regnerischem Wetter
- Reinigen: Entfernen Sie Spritzer von Salzwasser oder Schlamm mit warmem Seifenwasser und einem Schwamm
- Trocknen Sie das E-Bike mit einem Mikrofasertuch ab
- Schmieren: Tragen Sie bei schlechtem Wetter häufiger Kettenöl auf, um Rostbildung vorzubeugen
- Kontakte: Tragen Sie nach dem Reinigen und Trocknen aller Anschlüsse Kontaktspray auf
- Abstellen: Stellen Sie das E-Bike in einem trockenen Raum ab, um Korrosion durch Staunässe vorzubeugen
Die Auswirkungen von Feuchtigkeit und Regen auf die verschiedenen Komponenten des E-Bikes
- Motor: Durch häufige Regenfahrten kann Schmutz und Feuchtigkeit durch das Tretlager hinter die Motorabdeckung gelangen. Dies kann die Funktion von Sensoren beeinträchtigen, zu verminderter Leistung und Korrosion führen
- Bremsen: Nasse Bremsbeläge neigen zum Durchrutschen und lautem Quietschen
- Reifen: Gutes Profil greift bei Nässe besser. Wasser auf der Fahrbahn verringert jedoch die Haftung, wodurch die Rutschgefahr in Kurven steigt und sich die Bremswege verlängern
- Elektronik: Trocknen Sie alle Tasten an Bedienfeldern und die Kontakte auf der Displayrückseite, um Wackelkontakte zu vermeiden. Halten Sie auch die Ladebuchse und die Akku-Anschlüsse trocken, um Kontaktprobleme auszuschließen
- Rahmen: Pflegen Sie den gereinigten Rahmen im Winter mit Konservierungsmitteln, wie Spraywachs. Fetten Sie die Gewinde der Schrauben sowie Lager an den Kurbeln und Pedalen leicht ein, um ein unlösbares Verbacken verschiedener Metalle zu vermeiden. Denken Sie auch daran, das Akkuschloss gängig zu halten
Empfohlene Wartungsintervalle und Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden durch Feuchtigkeit
- Nach jeder Regenfahrt: Wischen Sie das E-Bike mit einem trockenen Tuch ab und lassen die Kette durch einen Öllappen laufen
- Einmal monatlich oder nach Bedarf: Fahrradwäsche mit Wasser, Seife und anschließendes Ölen der Kette
- Wartungsintervalle des Herstellers befolgen, die im Display durch ein Schraubenschlüsselsymbol angezeigt werden
- Einmal jährlich oder alle 2000 km sollten Sie die große Inspektion durchführen lassen und die Software aller Komponenten aktualisieren
Gibt es wasserabweisende und wasserdichte E-Bikes?
Die beiden Merkmale “wasserabweisend” und “wasserdicht” treffen eher auf Hardshell Jacken zu. Ein E-Bike ist aufgrund der elektrischen und mechanischen Komponenten “wasserresistent”, jedoch aus technischer Sicht nicht “wasserfest”. Für Display, Akku und Motor geben Hersteller häufig die Beständigkeit gegen Nässe in Schutzklassen an: IPX4 bedeutet Schutz vor Spritzwasser.
Der Einfluss von extremen Witterungsbedingungen auf das E-Bike
Schneesturm: Die Reifenprofile füllen sich mit Schnee und verlieren die Haftung. Die eingeschränkte Lenkfähigkeit wird zum Sicherheitsrisiko und eingefrorene Schaltzüge blockieren die Gangwechsel.
Die Akkukapazität lässt durch die Kälte bis zu 30 % nach und die Motorleistung könnte nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.
Hagel: Ein ungeschützt abgestelltes E-Bike kann Lackschäden davontragen. Noch empfindlicher sind die elektrischen Anbauteile am Cockpit, deren Kunststoffgehäuse reißen und Wasser eindringen lassen. Außen liegende Sensoren sind dem Beschuss durch Hagelkörner ausgesetzt.:
Glatteis: Lassen Sie das E-Bike bei Glatteis stehen und nehmen den Bus, da schwere Stürze mit Sach- und Personenschaden drohen. Das schwere Fahrrad lässt sich nicht mehr kontrollieren.
Starkregen: Wasser dringt in ein schutzlos abgestelltes E-Bike von allen Seiten ins System ein. Schon ein feuchter Stecker kann zu Kurzschluss oder Totalausfall führen. Wenn Sie unterwegs sind, warten Sie am besten das Unwetter ab und setzen danach die Fahrt fort.
Empfehlungen für Fahrradzubehör, um das E-Bike vor Feuchtigkeit zu schützen
Praktisches Zubehör hält das E-Bike und seinen Fahrer trocken, sodass eine Regenfahrt oder der Transport ohne Wasserschaden abläuft.
- TeamObsidian Fahrradhülle – Wasserdichte Draußen-Fahrradaufbewahrung für 1, 2 oder 3 Fahrräder
- Besudo – Robuster Hartschalen Fahrradcomputer Displayschutz
- Acme Projects – Regenanzug (Jacke + Hose), 100% wasserdicht, atmungsaktiv
- Orgrul – Aktualisierung E-Bike Akku Schutzhülle mit Reflektoren
- FISCHER Schutzhülle für E-Bike Motor
- NC-17 Unisex Connect Lenkerschutzhülle
Habe Sie schon Mal ein E-Bike im Regen stehengelassen? Welche Erfahrungen haben Sie damit? Wie hat es die Feuchtigkeit überstanden? Schreiben Sie es uns in die Kommentare!