Richtiges Schalten mit dem E-Bike sorgt für guten Flow am Berg und in Kurven, geschmeidige Gangwechsel schonen die Komponenten. Richtige Fahrtechnik erhöht die Reichweite und erspart Ihnen unfreiwilliges Absteigen. Mit folgenden Tipps bleibt der Spaß am Fahren bestimmt nicht auf der Strecke.
E-Bike richtig schalten – Schnellhilfe für Neulinge
1. Das E-Bike am Berg richtig schalten
Im bergreichen Gelände ist vorausschauendes Fahren das A und O, denn ein E-Bike verhält sich etwas anders, als Sie es von Ihrem früheren Fahrrad gewohnt sind.
Entscheidend ist es, früh genug vor dem Beginn der Steigung einen kleinen Gang einzulegen, um eine hohe Trittfrequenz mit leichtem Lauf zu nutzen.
Ein E-Trekkingbike kommt bei niedriger Geschwindigkeit und Kadenz schwerer in Schwung, als ein E-MTB. Entlasten Sie den Antrieb durch einen kurzen Sprint und legen den Gang bei erhöhtem Tempo ein. Da das Anfahren fließend geschieht, sparen Sie auch Akku-Energie ein.
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2. Gangwechsel unter Volllast vermeiden
Am besten ist es, am Berg gar nicht zu schalten.
Wenn Sie kräftig in die Pedale treten und dann einen anderen Gang einlegen, kann die Kette unter hohem Druck von den Ritzeln springen oder gar reißen.
Die Geschwindigkeit verringert sich, während Sie kurz aufhören zu treten, und Sie bleiben womöglich mitten am Anstieg stehen.
Jeder Schaltvorgang sollte dann erfolgen, wenn der Antrieb nur wenig Kraft auf das Hinterrad überträgt. Warten Sie möglichst eine flachere Passage ab, um den Gang zu wechseln.
3. Schräglauf vermeiden bei Kettenschaltung
Am Berg ist eine E-Bike Kettenschaltung der E-Bike Nabenschaltung überlegen, doch auch hier ist Fahrtechnik gefragt.
- Hinten an der Kassette sind die Zahnkränze von groß nach klein angeordnet, vorne am Kettenblatt ist es genau umgekehrt, von klein nach groß.
- Schalten Sie beide Systeme in den ersten Gang, läuft die Kette über das größte Ritzel hinten und das kleinste Kettenblatt vorne in einer geraden Linie.
- Ebenso verhält es sich in den beiden höchsten Gängen mit dem größten Kettenblatt und dem kleinsten Ritzel hinten. Die Gangzahlen für vorne und hinten sollten immer nahe beieinander liegen.
Vermeiden Sie, hinten den größten Gang und vorne den kleinsten einzulegen. Die Kette läuft dann diagonal über die Zahnkränze, ein klackerndes Geräusch ist ein Indikator für hohe Belastung. Schräglauf verformt die Kettenglieder und schleift die Zahnkränze ab. Zugleich stehen Umwerfer und Schaltwerk unter Druck – alle Komponenten verschleißen schneller oder beschädigen.
4. Wie soll ich bergab schalten?
Wenn Sie im 2. Gang bergauf fahren, sollten Sie auch im 2. oder 3. Gang bergab fahren, um Schalten beim Bremsen zu vermeiden.
Auch bei der Abfahrt baut sich Druck auf das Schaltsystem auf. Das E-Bike wird sich aufgrund seines hohen Gewichts rapide beschleunigen, weshalb Sie im Wechsel die vordere und hintere Bremse ziehen sollten, um Heißlaufen und Verglasung der Beläge zu umgehen.
Anzeige am linken Hebel: | 1. Gang | 2. Gang | 2. Gang |
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Kettenblatt vorne: | kleinstes Kettenblatt | mittleres Kettenblatt | großes Kettenblatt |
Geeignet für: | fahren am Berg | ebene Strecken | zügige Fahrt, bergab |
5. Schalten beim Bremsen auf einem E-Bike?
Beim Zufahren auf eine rote Ampel oder Vorfahrtsstraße reduzieren Sie das Tempo und schalten schrittweise in den kleineren Gang. Vielleicht erreichen Sie die Ampel beim Umschalten auf Grün, ohne Abstoppen und neu Anfahren zu müssen.
Langsames Annähern spart Energie und schont das Material.
Wichtig:
- Bei der Wartezeit sollten Sie eine Kettenschaltung niemals ‘trocken schalten’, das heißt, im Stillstand.
- Einer Nabenschaltung macht Gangwechsel bei Stillstand nichts aus, da dieses System nicht mit Umwerfer und Zahnrädern, sondern mit einem Planetengetriebe innerhalb der Nabe arbeitet.
Falls Sie an einer Steigung absteigen müssen, gehen Sie wie folgt vor:
- Schalten Sie das E-Bike aus
- Heben Sie das Heck am Sattel an
- Drehen Sie mit einem Fuß die Pedale in Fahrtrichtung
- Während das Rad dreht, schalten Sie auf den kleinen Gang
Platzieren Sie das E-Bike im 45-Grad-Winkel zum Anstieg. Der Fuß an der Bergseite steht auf dem Boden, während der andere Fuß auf dem Pedal in der 1-Uhr-Stellung ruht.
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6. Auf einem E-Bike beim Anfahren richtig schalten
Ganz gleich, ob das Gelände flach oder bergig ist, angefahren wird immer im kleinsten Gang.
Bei Anstiegen sorgt die Turbo-Stufe der Motorunterstützung für den benötigten Schub, auf der flachen Straße wählen Sie besser die kleinste Unterstützung, da der Motor ungebremst seine Kraft entfaltet.
Viele E-Bikes besitzen eine Anfahr- oder Schiebehilfe (siehe u. A. Giant), die Sie am Display mit einer Taste steuern.
Diese Funktion ist zum Nebenherlaufen an Steigungen oder zum Überqueren von Treppenstufen nützlich. Im stärksten Modus erreicht die Schiebehilfe maximal 6 km/h.
Einführung in verschiedene Schaltungstypen am E-Bike
Um das E-Bike schnell und kräftesparend zu fahren, ist die Wahl der richtigen Schaltung wichtig. Es kommen drei Systeme zum Einsatz, die je nach Einsatzbereich, Gelände, Fahrstil Vor- und Nachteile haben.
Kettenschaltung
Die Kettenschaltung ist der beliebteste Schaltungstyp bei E-Bikes, denn sie bietet ein breites Übersetzungsspektrum. Hierbei schaltet der Fahrer die Kette über unterschiedlich große Zahnkränze auf dem Hinterrad.
Teilweise weisen E-Bikes auch zwei oder drei Kettenblätter vorne auf, worauf die Kette mit einem zweiten Schalthebel wechselbar ist. So lässt sich die Geschwindigkeit und die Trittfrequenz an verschiedene Situationen flexibel anpassen. Es gibt mechanische und elektronische Schaltungen.
Nabenschaltung
Nabenschaltungen heißen so, weil sie verborgen im Inneren der Hinterradnabe integriert sind. Die Gänge schalten über Zahnräder mit einem sogenannten Planetengetriebe in drei bis elf Übersetzungen.
Durch die gekapselte Bauweise ist eine Nabenschaltung wartungsarm und weniger störungsanfällig als eine Kettenschaltung, doch dafür schwerer. Die Einstellung ist deutlich einfacher und werkzeuglos durchzuführen. Alle Punkte tragen zu langer Lebensdauer bei.
Stufenlose Getriebenaben
Enviolo und Rohloff Nabenschaltungen wechseln übergangslos zwischen den Übersetzungen. Diese relativ neue Konstruktion nutzt eine Mechanik, die die Kraftübertragung zur Hinterradnabe steuert.
Getriebenaben sind auch mit Automatik-Schaltungen verfügbar, die dem Fahrer ermöglichen, über die gesamte Tour mit der gewählten Trittfrequenz zu fahren. Die Rohloff Nabe verfügt über 14 Übersetzungen, während die Enviolo in fünf Schaltgruppen auf den Fahrradtyp abgestimmt ist.
Tretlager Getriebeschaltung
Bei der Pinion Getriebeschaltung stehen 18 Gänge zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Systemen arbeitet diese Schaltung nicht im Hinterrad, sondern an der Kurbel. Pinion hat das Prinzip des Stirnradgetriebes von der Automobiltechnologie auf das Fahrrad übertragen.
Schaltstrategien für unterschiedliche E-Bike-Kategorien
Verschiedene E-Bike-Typen, die auf bestimmte Einsatzzwecke ausgelegt sind, nutzen effektive Schaltstrategien für die jeweilige Umgebung. Die drei häufigsten Fälle sind folgende:
Schalten mit dem E-Trekkingbike
Das E-Trekkingbike ist für lange Touren auf der Straße oder durch die Natur konzipiert. Präzise Schaltvorgänge und eine große Gangzahl sind durch häufig wechselnde Fahrsituationen erforderlich. Die Schaltstrategie bezweckt eine möglichst gleichmäßige Trittfrequenz, um mit der Akkukapazität die maximale Reichweite zu erreichen.
Ein größerer Gangsprung von 11 bis 46 Zähnen und eine möglichst hohe Übersetzung von 46 Zähnen im größten Gang bringt die optimale Leistung bei hohem Tempo. Die stufenlose Nabenschaltung erhöht den Fahrkomfort in flacher und leicht hügeliger Landschaft, aktive Fahrer entscheiden sich für eine luxuriöse Pinion oder hochwertige Kettenschaltung.
Schalten mit dem E-Mountainbike
Das Terrain robuster E-MTBs sind steile Anstiege und rasante Abfahrten über Stock und Stein. Eine Schaltstrategie mit niedrigen Übersetzungen in großer Bandbreite erleichtert das Klettern im fahrtechnisch anspruchsvollen Gelände.
Der größere Gangabstand von 10 bis 50 Zähnen bei niedriger Übersetzung im höchsten 32-Zähne-Gang erleichtert das Treten an steilen Anstiegen und verleiht genügend Kontrolle beim Downhill. Eine Kettenschaltung ist ideal, da Nabenschaltungen am Berg ihr Potenzial nicht entfalten können.
Schalten mit dem E-Citybike
Das E-Citybike ist das typische Alltagsrad für kurze Wege in der Stadt. Eine kleinere Übersetzungsbandbreite ist auf den einfachen Strecken mit vielen Anfahrten völlig ausreichend.
Die Schaltstrategie hier empfiehlt sich mit 11 bis 34 Zähnen und mittleren Übersetzungen von 34 Zähnen im höchsten Gang. Für die Stadt ist eine Nabenschaltung sinnvoll, da sie sich beim Warten an der roten Ampel schalten lässt und allgemein für technische Laien einfach zu bedienen ist.
Schalten beim Bergauffahren
Beim Bergauffahren mit einem E-Bike gibt es einige wichtige Aspekte beim Schalten zu beachten.
- Niedrige Übersetzungen sind entscheidend, um genügend Kraft auf die Pedale ausüben zu können. Eine große Bandbreite an Gängen ermöglicht es, das optimale Übersetzungsverhältnis für verschiedene Steigungen zu finden.
- Schnelles und präzises Schalten ist wichtig, um den richtigen Gang zur rechten Zeit zu wählen.
- Kettenschaltungen sind oft die beste Wahl für das Bergauffahren, während Pinion-Getriebeschaltungen eine luxuriöse Option darstellen.
- Der Einsatz des E-Bike-Unterstützungsmodus kann die Anstrengung reduzieren, während die Trittfrequenz beibehalten wird.
- Die Anpassung des Unterstützungsmodus ist wichtig, um die Batterielebensdauer zu optimieren.
Berücksichtigung dieser Faktoren ermöglicht eine effiziente und angenehme Fahrt beim Bergauffahren mit dem E-Bike.
Fazit
Eine Gangschaltung richtig einzusetzen, erfordert Übung und ein Gefühl für den Antrieb. Hören Sie genau hin: Wenn ratternde und klackernde Geräusche die Fahrt begleiten, sollten Sie den Gang wechseln. Der perfekte Schaltvorgang geht mit einem leisen Klick leicht und geschmeidig vor sich.