Kennen Sie schon GoFindMe? Auf diesen innovativen GPS Tracker hat die Outdoor Gemeinde gewartet: Das kleine Gerät funktioniert ohne Mobilfunknetz, ohne WiFi, ohne SIM-Karte und ist gebührenfrei.
Die umfangreichen Funktionen haben meine Neugier geweckt – der Albtraum, sich in freier Natur zu verlaufen oder in einer fremden Großstadt das Kind aus den Augen zu verlieren, ist endlich vorbei. Das Einzige, was zur Kommunikation benötigt wird, ist mindestens ein Pairing Partner.
- Größe: 130 x 36 x 17 mm
- Batterie-Typ: Eingebautes Li-Polymer
- Gewicht inkl. Batterie: 85 g
- Laufzeit: Bis zu 72 Stunden
- Material: Polycarbonat Kunststoff
- Ladedauer: 2 – 3 Stunden
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GoFindMe - Praxistest und Anfangsschwierigkeiten
Als der Tracker bei mir ankam war das eine Sache von 1 Minute die App herunterzuladen und den Tracker (ja, nur einen! dazu später mehr) mit meinem Android Smartphone zu verbinden.
Das Menü ist übersichtlich, die Verbindung per Bluetooth klappte hervorragend.
"Toll, das ging ja schnell!" dachte ich mir.
Prompt wurde die älteste Tochter dazu überredet in den nahegelegenen Wald zu wandern und auf Rettung zu warten. Hightech Versteckspielen, warum nicht?
Sollte ich sie in 10 Minuten nicht gefunden haben, darf sie wieder zurückkommen.
Gesagt, getan - den Tracker in die Hosentasche gesteckt, stürmte die Kleine ins Freie und ich ging, um meine Jacke aus dem Schrank zu holen.
"Das wird einfach!", dachte ich mir, angezogen und mit dem Smartphone bewaffnet.
Beim Blick auf die App beschlich mich der erste Zweifel - "Keine Verbindung zum Tracker".
Ach, du Schreck.
Mir kam es bereits etwas seltsam vor, dass der Tracker, der sich über Bluetooth verbindet eine Reichweite von 5 km und mehr haben soll. Nach einigen erfolglosen Verbindungsversuchen, wurde mir so langsam klar, warum sich 2 Tracker im Paket befanden und nicht einer.
Und dass ich vielleicht die Gebrauchsanweisung hätte lesen sollen, bevor ich ein Feldexperiment wagte, aber darum geht es ja nicht.
Die Technologie von GoFindMe basiert darauf, dass zwischen 2 oder bis zu 32 Trackern eine GPS Verbindung aufrechterhalten wird.
Und das Besondere ist:
Je mehr Tracker sich in diesem Netzwerk befinden, desto größer ist die Reichweite.
Unter idealen Bedingungen, wenn jeder Gruppenteilnehmer sich jeweils von seinem Nächsten 8 km weit entfernt, kann eine 32-köpfige Gruppe dementsprechend über eine Entfernung von
32 * 8 km = 256 km
per Textnachrichten oder einer Auswahl an Audionachrichten kommunizieren.
Kostenlos.
Sogar wenn das Smartphone kein Netz hat.
Nicht schlecht.
Soweit die Theorie.
* * *
Zwischenzeitlich kam die Prinzessin mit einer sauren Miene aus dem Wald zurück und wurde mit einer Tasse Kakao vertröstet.
Beim nächsten Versuch hatte ich dann beide Tracker mit meinem Smartphone verbunden und siehe da, kaum macht man's richtig, schon funktioniert's!
Wie die Verbindung über mehrere Kilometer in einem Netzwerk mit 32 Teilnehmern funktioniert kann ich nicht sagen, aber die Trockenübungen auf kurzer Distanz mit 2 Teilnehmern waren bereits recht vielversprechend.
Wie sieht es nun aus, wenn wir die Entfernung steigern?
Feldversuch #1 - Entfernung von ca 200 m
Wir haben die GoFindMe Tracker über eine Entfernung von ca. 100 - 200 m in der Stadt getestet. Dabei hatte ich einen GoFindMe Tracker mit meinem Smartphone verbunden und mein Wanderkollege hatte nur den Tracker dabei.
Die Anzeige klappte hervorragend.
Doch als ich mich mit meinem Smartphone etwas weiter von meinem Partner entfernt hatte, brach die Verbindung ab und auf meinem Smartphone wurde nur der letzte Standort meines Partners angezeigt.
Ist die zweite Person ohne Smartphone unterwegs, kann sie keine Verbindung mit der Gruppe herstellen. Bis die GPS Tracker nahe genug beieinander sind, kann das "verlorene" Gruppenmitglied weder Nachrichten/SOS-Signale verschicken, noch empfangen. Wenn das Gruppenmitglied ein Kind ist, wird die Sache kritisch.
Feldversuch #2 - Entfernung von ca 2 km
Beim zweiten Versuch hatte ich und mein Partner seinen Tracker mit seinem Smartphone verbunden und ab gings in den schönen Odenwald.
Anfangs lief die Kommunikation reibungslos ab - wir konnten uns gegenseitig Nachrichten schreiben. Ohne Internet. Klasse!
Nachdem wir uns etwa 300 m voneinander entfernt hatten, hat mir mein Partner mitgeteilt, dass sich mein Standort auf seiner Karte nicht verändert hatte. Laut seiner Map stünde ich direkt neben ihm.
Auf meiner Karte wurden beide Standorte ordentlich angezeigt.
Ein Paar Minuten später fiel mir auf, dass ich keine Rückmeldung auf meine Nachrichten bekomme. Ein kurzer Anruf (glücklicherweise hatten wir noch Netz) hat bestätigt, dass mein Wanderkollege ebenfalls keine Messages von mir bekommt.
Auch nach wiederholten Versuchen konnten sich die Tracker nicht verbinden. Und wir konnten per GoFindMe App nicht miteinander kommunizieren.
Die Entfernung zwischen uns beiden betrug maximal 2 km in einem wäldlichen Gebiet mit Steigung und Gefälle.
Mein Eindruck vom GoFindMe GPS Tracker
Die Idee, dass man beim Wanderzug in der Pampa trotz Netzausfall miteinander kommunizieren kann klingt sehr vielsprechend.
Bei einer Distanz von 300 - 500 m, wo man sich auch per Zuruf orientieren kann hat es auch ganz gut geklappt.
Haben sich die Wanderfreunde etwas weiter voneinander entfernt, herrschte Funkstille. Und genau da liegt das Problem:
Die (Un-)Zuverlässigkeit des Trackers.
Ist das Signal zum Partner weg und das passierte in meinen Feldtests im Odenwald bereits nach wenigen Hundert Metern, geht das größte Verkaufsargument des Trackers flöten - die Möglichkeit ständig Kontakt miteinander zu halten.
Hätte man sich wirklich im Wald verlaufen, könnte man mit dem eigenen GPS und Offline Maps wieder hinausfinden, aber wofür dann der Tracker? Sicher, er bietet auch Offline Maps, aber diese habe ich auch im Smartphone. Der Tracker hat eine längere Batterienutzungsdauer? Aber wenn die Verbindung abgebrochen ist, gehen weder Nachrichten, noch ein SOS-Signal rein oder raus.
Die aus- und eingehenden Nachrichten werden auch nicht nachgesendet, sobald sich der Tracker wieder in die Gruppe eingewählt hat.
Ein Normalanwender sollte sich schnell und intuitiv mit dem Tracker zurecht finden können.
Der Tracker muss in 99% aller Fälle funktionieren und eine reibungslose Kommunikation und Ortung auf der beworbenen Entfernung erlauben.
Ich hoffe die Entwickler des Trackers können dies realisieren, dann wäre GoFindMe ein toller Ersatz für teure Satellitentelefonie für normale Verbraucher.
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GoFindMe Tracker - 7 Highlights laut Webseite
Die nachfolgenden Highlights und Anwendungsfälle des GoFindMe Trackers habe ich von der offiziellen Webseite des Trackers gesammelt.
1. Kein Mobilfunknetz, kein Abonnement, keine monatlichen Gebühren erforderlich
Zur Kommunikation untereinander benutzen die Tracker den LoRa (Low Power Wide Area Network) Funkstandard im Frequenzbereich der ISM-Bänder. Mehrere Tracker können ein eigenes Netzwerk bilden und ungestört auf einem wählbaren “Funkkanal” verschlüsselt interagieren.
Ein dauerhaft gespeicherter App Key gewährleistet die Sicherheit, dass nur authentifizierte Endgeräte teilnehmen und dass der Netzwerkverkehr nicht von außen manipulierbar ist.
Das Niedrig-Energie-Weitverkehr-Netzwerk arbeitet unabhängig von WLAN-Verbindungen sowie Mobilfunknetzen. Dank integrierter Antenne im Tracker verbrauchen Anwender kein Handy-Guthaben oder eine SIM-Karte.
2. Verfolgen Sie in Echtzeit jedes Abenteuer
Ein Smartphone benötigen Sie zum Download der App, um auf offline Karten den Standort und die zurückgelegten Strecken der anderen Teilnehmer in Echtzeit zu verfolgen, die in Ihrem Netzwerk angemeldet sind.
Die GoFindMe Tracker App erfordert die Betriebssysteme iOS über 10.0 oder Android über 5.0, danach kommunizieren das Smartphone und der Tracker über eine Bluetooth Verbindung.
Die Multi Pairing Funktion nimmt bis zu 32 Tracker auf, womit in Wandergruppen oder auf Städtereisen niemand verloren geht, besser gesagt, schnellstens gefunden wird. Die dreifach einstellbare Kartenansicht zeigt die Richtung und die Entfernung zum Zielort an.
3. Private netzunabhängige Kommunikation über Text und Sprache
Radfahr-Gruppen, die sich unterwegs weit auseinanderziehen, bleiben über Standard-Sprachnachrichten in Kontakt. Der Tracker lässt sich mit einem Karabiner einfach an den Rucksackgurt anhängen.
Alternativ steht zum Austausch von Textnachrichten ein Messenger zur Verfügung.
4. Eine SOS-Taste SOS für den Notfall
Der SOS-Ruf ist eine der wichtigsten Funktionen des GoFindMe. Ein Knopfdruck löst am Partner-Tracker sofort einen Alarm, auch wenn das Smartphone ausgefallen ist. Der Empfänger erhält eine visuelle Anzeige, die den Standort sowie die kürzeste Route zum Sender berechnet.
Die SOS-Funktion ist besonders wertvoll für Eltern, die ihren ausgebüxten Nachwuchs in fremder Umgebung, beim Shopping Bummel oder beim Camping sofort lokalisieren können. Ebenso hilfreich ist der Tracker für Menschen mit Handicap und Senioren, die leicht verirren könnten.
Selbst am Halsband Ihres größeren Rüden können Sie einen Tracker anbringen. Ihr Rufen und Pfeifen verhallte bisher ungehört im Wald, da erfahrungsgemäß eine heiße Fährte in der Hundenase irgendwie das Gehör blockiert. Mit dem Tracker finden Sie Ihren Hund einfacher und schneller.
5. Setzen Sie eine benutzerdefinierte Sicherheitszone, um Ihre Lieben im Auge zu behalten
GoFindMe sendet seine GPS-Koordinaten bis zu 8 Kilometer im Umkreis, doch Sie können eine persönliche Sicherheitszone festlegen. Falls sich ein Mitglied Ihrer Gruppe aus diesem Bereich entfernt, löst sein Tracker einen Alarm mit Blinklicht und Sprachnachricht aus.
Aktivieren Sie den Mesh-Modus, um den maximalen Bereich auf das gesamte Netzwerk auszuweiten. Es ist möglich, die Reichweite mit einer externen Antenne zu vergrößern.
Um die Gruppe zu sammeln, die beispielsweise zum Pilzesuchen ausgerückt ist, können Sie mit Ihrem Tracker auf der Offline-Karte einen Treffpunkt markieren, um gemeinsam heimzufahren.
6. Bis zu 72 Stunden Akkulaufzeit mit einer Akkuladung
Die Laufzeit der integrierten Lithium-Polymer-Batterie beträgt drei volle Tage. Über den Micro-USB Port lässt sich der Tracker in zwei bis drei Stunden an einer Powerbank oder einer stationären Stromquelle aufladen.
7. Ein langlebiges Gehäuse
Das rutschfeste Poycarbonat-Gehäuse ist für den harten Outdoor-Einsatz konzipiert. Es ist nach IP67 Standard wasserfest, stoßfest und staubdicht. Der Tracker arbeitet von minus 20 Grad bis 60 Grad Celsius einwandfrei.
GoFindMe - Fazit und weiterführende Infos
Ich meine, der GoFindMe ist eine sinnvolle Sache, aber eventuell noch nicht ganz ausgereift oder er neigt in meinen Händen zum Fehlschlag. Hier können Sie sich über den cleveren Tracker informieren und eine Präsentation ansehen:
Unter idealen Bedingungen beruhigt der kompakte GoFindMe GPS Tracker nicht nur Eltern, sondern verleiht verschiedensten Outdooraktivitäten durch zahlreiche Funktionen ein großes Maß an Sicherheit - und alles ohne SIM-Karte.