Selbst das Shimano Flaggschiff EP8 bleibt nicht verschont: Knacken beim Treten, Knacken beim Anfahren oder Knacken unter Last verderben den Spaß am Fahren gründlich. Wo die störenden Geräusche entstehen und wie Sie wieder entspannt fahren, lesen Sie hier.
Ein großer Teil knackender Komponenten am Bike lässt sich allein schon durch Sauberkeit, fetten und nach Drehmoment angezogene Verschraubungen vermeiden. Der Freilauf im verkapselten Shimano EP8 Motor erzeugt zwar Knacken, doch die Geräuschentwicklung aller anderen beweglichen Teile zu dämmen, liegt in Ihrer Hand.
Shimano EP8 Knacken beseitigen – So gehen Sie vor!
1. Knacken durch lockere Verschraubungen
Der Antrieb ist an sechs Schrauben mit dem Rahmen verbunden. Werksseitig sind die Gewinde mit Schraubensicherung versehen, die dauerhaft festen Sitz garantieren sollen. Nur nützt das wenig, wenn Monteure das Produkt zu weit oben aufgetragen haben. Abhilfe schafft das Entfernen der Schrauben und neue Sicherung auftragen.
Beachten Sie die Reihenfolge, wie die Schrauben festgezogen werden sollen:
- zuerst in Fahrtrichtung auf der rechten Seite,
- danach die linke Seite.
Shimano gibt 10 bis 12,5 Nm Drehmoment vor (siehe EP8 Betriebsanleitung „Montage der Antriebseinheit, S. 30).
Benutzen Sie einen Drehmomentschlüssel, um das Magnesiumgehäuse nicht zu beschädigen.
Drehmomentschlüssel
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2. Der Freilauf knackt
Der geräuschlose Freilauf ist bisher noch nicht erfunden: Wenn Sie aufhören zu pedalieren, läuft das Ritzel noch kurz nach. Beim Wiedereintritt klinkt der Freilauf wieder aus.
Das Ein- und Ausrasten ist funktionsbedingt und unvermeidbar. Nur durch geschmeidigen Fahrstil lässt sich das Geräusch der Sperrklinken reduzieren.
3. Knacken durch trockene Tretlager
Knackgeräusche verursachen vernachlässigte Tretlager, die mangels Schmierung schwerfällig laufen und jede Pedaldrehung mit einem Klack quittieren.
Die Wartung gelingt auch Anfängern:
- Bauen Sie die Kurbeln ab,
- nehmen die Welle heraus
- und reinigen auch die Lagerschalen gründlich.
Schmutz und Feuchtigkeit schleifen die Schmierung mit der Zeit ab.
Ziehen Sie die Lagerschalen mit einem Drehmomentschlüssel nach Vorgabe des Herstellers fest, tragen reichlich Lagerfett auf und montieren Welle und Kurbeln.
4. Kettenblatt und Ritzel erzeugen Knacken
Abgenutzte Zähne am Kettenblatt vorne und am Ritzel hinten transportieren die Kette nicht richtig. Bei Belastung und den Schaltvorgängen entsteht Knacken.
Das Verschleißteil mit dem kürzesten Wechselintervall ist die Kette. Prüfen Sie die Längung und tauschen Sie sie gegebenenfalls aus.
Wichtig: Ziehen Sie die Schrauben des Kettenblattes mit Drehmoment an. Spiel durch zu lose Verschraubung erzeugt Knacken, während Geräusche aus dem hinteren Rahmen von einer losen Ritzelkassette herrühren können. Ziehen Sie die Verschraubungen nach, reinigen und ölen Ritzel sowie Kette.
5. Knacken im Vorbau
Nicht immer sind der Motor und Antriebsstrang die Auslöser für Knackgeräusche: Beginnen Sie die Ursachenforschung an Lenker und Vorbau. Unter die Klemmungen ziehen sich Schmutz und Feuchtigkeit herein, die jede Belastung geräuschvoll begleiten.
- Bauen Sie den Lenker ab, reinigen die Kontaktflächen und montieren sie frisch gefettet
- Lösen Sie die Ahead-Schraube, nehmen Spacer und Vorbau heraus. Prüfen Sie im Steuersatz den richtigen Sitz der Lagerschalen, reinigen und fetten alle Teile vor dem erneuten Zusammenbau oder tauschen rau laufende Lagerschalen aus.
Wenn Sie sich jetzt auf den Lenker stützen, ist das Knacken sicherlich verschwunden.
6. Gelegentliches Knacken
Dieses Knacken entsteht auf glatter Straße ebenso wie auf dem Trail. Es ist unabhängig von der Geschwindigkeit und allen anderen Faktoren. Das Geräusch lokalisieren Sie in der Nähe des Tretlagers, doch dort muss es nicht entstehen: Rahmenrohre sind Resonanzkörper, die den Schall von ihrem eigentlichen Ursprung an ganz andere Stellen transportieren.
Fahren Sie probeweise ein Stück auf den Pedalen stehend im Wiegetritt. Bleibt das E-Bike leise, kommt das Knacken aus der Sattelstütze oder der Sattelklemmung. Lösen Sie alle Verschraubungen, reinigen und fetten die Kontaktflächen.
Teil für Teil auf Knackgeräusche testen
Ohne viel Aufwand finden Sie die knackende Komponente durch das Ausschlussverfahren. Sie benötigen nur eine Wasserflasche mit Pumpkopf. Sprühen Sie jeweils ein Teil von unten nach oben ein, beispielsweise die Kette, und fahren los. Wasser schmiert. Hört das Knacken mit der feuchten Kette auf, haben Sie den Übeltäter.
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