Brooks stellt seine weltbekannten Sättel noch genauso her, wie vor über 140 Jahren. Obwohl es so scheint, ist die britische Traditionsmarke nicht der einzige Hersteller hochwertiger Ledersättel. Kommt immer nur eine Ledersorte zum Einsatz? Welches Leder wird für einen Fahrradsattel verwendet?
Ein Sattel aus Kernleder ist der treue Begleiter fürs Leben. Die starke Rinderhaut passt sich seinem Fahrer an und kann nachgespannt werden, wodurch sich der hohe Preis, auf die Jahrzehnte gerechnet, relativiert. Auch ein Austausch der Satteldecke ist möglich.
Ein Klassiker: Kernleder für einen Fahrradsattel
Kernleder ist das am häufigsten genutzte Material für die Sättel mit der einmaligen Passform. Andere Bezeichnungen für Kernleder sind Core Leather oder Blankleder.
Es handelt sich um Leder von Rindern, Kühen, Kälbern oder Büffeln von mindestens 2,5 mm Stärke. Brooks verwendet für seine Fahrradsattel fast 5 mm dickes Kernleder, wodurch die handgefertigten Exemplare bei richtiger Pflege ein Leben lang halten.
Warum Kernleder?
Kernleder hat durch regelmäßige Pflege mit Sattelfett eine fast unbegrenzt lange Lebensdauer. Zuerst ist es hart und unbequem. Erst eine lange Einfahrzeit formt die Lederfasern nach der Anatomie seines Fahrers.
„Softened“ oder „Aged“ Ledersättel sind durch Behandlung mit Spezialwachs sofort bei Kauf einsatzbereit:
Brooks B17 Aged Ledersattel für MTB / Trekking
ANSEHEN*
Der vorbehandelte Ledersattel muss dennoch richtig gepflegt werden.
Chromgerbung kommt bei Brooks nicht infrage
Herkömmliche Ledersättel, werden mit Chemikalien behandelt, um den Tierhäuten Haltbarkeit zu verleihen. Chromgerbung erfolgt schneller, wird allerdings aufgrund der Giftstoffe von Umweltschützern kritisch bewertet.
Brooks Kernleder hingegen wird durch ungiftige Pflanzengerbung äußerst widerstandsfähig und zäh. Je nach Dicke benötigt das Verfahren zwei bis vier Monate, doch es ist in jeder Hinsicht unbedenklich.
Am Ende der Behandlung weist das Leder 4 % bis 10 % Fettgehalt auf.
Farbe bringt Abwechslung
Kernleder kann ungefärbt bleiben, mit einer Pigmentschicht versehen oder durchgefärbt sein, wie es bei den schwarzen Sätteln der Fall ist.
Brooks B 17 Ledersattel
ANSEHEN*
Überschüssige Farbe neigt zum Ausbluten, was bei dunklen Nuancen Spuren auf der Kleidung hinterlassen kann. Die glatte Oberfläche lässt sich auch Prägen, wie man es von den Markenzeichen kennt.
Welche Hersteller von Ledersätteln gibt es noch?
- GUSTI lässt Ledersättel aus Büffel-, Ziegen- und Rindsleder in Indien und Italien fertigen.
- LEPPER wurde 1897 in Bielefeld gegründet und ist seit 2006 eine niederländische Marke.
- WITTKOP, gegründet 1898 in Zella Mehlis, stellt weiterhin Ledersättel her.
Lesenswert: