Notstromaggregat Aufstellungsort – 10 kritische Dinge zu beachten

Notstromaggregat Aufstellungsort

Wo darf man ein Notstromaggregat aufstellen und was ist der beste sowie sicherste Aufstellungsort? Die meisten Hausbesitzer planen, einen Kellerraum herzurichten, weil dort der teure Generator vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Doch so einfach ist es nicht: Es gilt, Vorschriften zum Aufbau einzuhalten, um möglicherweise tödliche Gefahren abzuwenden.

Der Betrieb eines Diesel Notstromaggregats in Innenräumen ist unter Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben problemlos möglich. Durch fachmännischen Aufbau und regelmäßige Wartung sollte Ihnen der nächste Stromausfall keine Sorgen mehr bereiten.

Notstromaggregat Aufstellungsort – 10 kritische Dinge zu beachten

1. Stromerzeuger in Innenräumen betreiben

Bei der Auswahl des Notstromaggregats bestimmt zunächst die Betriebsart den Aufstellungsort:

  • Diesel-Generatoren dürfen innerhalb von Gebäuden betrieben werden,
  • während Benzinmotoren aufgrund kohlenmonoxidhaltiger Abgase ausschließlich im Freien laufen dürfen.

Der Raum muss ausreichend groß, frostfrei, trocken und das Aggregat gut zugänglich sein. Gegebenenfalls ist ein beheizbarer Innenraum für Dieselaggregate von Vorteil, damit das Öl und der Treibstoff ihre Viskosität behalten.

2. Belüftung und Entlüftung

Der Aufstellraum des Stromerzeugers muss ausreichende Be- und Entlüftung sicherstellen.

  • Zur Belüftung dient ein geöffnetes Fenster von angemessener Größe
  • Abgase werden über hitzebeständige, flexibel verlegbare Abgasrohre sicher ins Freie abgeleitet. Das Abgasrohr kann auch an einen Kamin und zusätzlich an eine Filteranlage angeschlossen werden.
  • Warme Abluft wird über einen separaten, fest verlegten Luftkanal abgeführt,
  • Ein Kondensatablass unten an der Abgasleitung verhindert Korrosion

Ein Abgasrohr an Diesel Generatoren ist 500 °C bis 750 °C Hitze ausgesetzt, Abgase aus Benzinaggregaten erreichen 800 °C bis weit über 1000 °C.

Auch die Anschlüsse des Abgasrohres müssen diesen Temperaturen standhalten und während des Betriebs dürfen sie sich nicht durch Vibrationen lockern.

3. Schutz durch Erdung

Besonders wichtig ist es, den Stromerzeuger vor Kurzschluss und Überlast zu schützen, sonst stehen Sie bei Stromausfall im Dunkeln.

Dazu ist die kurz- und erdschlusssichere Verlegung der Leitungen und Kabel des Aggregats erforderlich.

Möchten Sie zur Sicherung des Stromerzeugers einen zusätzlichen Einbau vornehmen, wenden Sie sich bitte an den Hersteller.

Die Erdung ist bei fest installierten Notstromanlagen vorgeschrieben. Sie verhindert Stromschläge bei Berührung, deren hohe elektrische Spannung ernste Folgen für die Gesundheit haben.

Mobile Stromaggregate werden nicht geerdet, da bei Betrieb die sogenannte “Schutztrennung” einsetzt. In diesem Fall werden die Verbraucher direkt an den Stromerzeuger angeschlossen.

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4. Eine feste Bodenwanne

Beim Einfüllen von Treibstoff oder als Schutz gegen auslaufende Flüssigkeiten sollte der Aufstellungsort an dem sich das Notstromaggregat befindet mit einer Bodenwanne ausgestattet sein.

Die Platzierung auf einem Betonsockel stellt einen Schutz gegen Überschwemmung dar, die durch einen Rohrbruch oder Hochwasser den Kellerboden überflutet.

5. Brandgefahr im Umfeld vorbeugen

Der Aggregateraum sollte allein der Notstromerzeugung vorbehalten bleiben. Sorgen Sie für ein sicheres Umfeld:

  • Schaffen Sie Platz, um die Luftzirkulation zu optimieren
  • Lagern Sie brennbare Flüssigkeiten wie Farben, Lösemittel, Flüssigdünger für die Blumen oder Kraftstoffvorräte in einen anderen Raum
  • Trockene und staubige Dinge wie Pflanzenschutzmittel, Futtermittel für Ihre Haustiere, Tüten mit Grassamen sollten Sie aus dem Aufstellungsort des Stromerzeugers entfernen
  • Eine feuerfeste Türe trennt den Wohnbereich ab

6. Bevorratung von Kraftstoffen

Beachten Sie die Begrenzungen bei der Lagermenge von Kraftstoffen: Erlaubt sind 20 Liter Benzin und 200 Liter Diesel.

Darüber hinaus ist die Lagerdauer von Bedeutung: Am besten kennzeichnen Sie den Kanister mit dem Fülldatum:

  • Benzin ist nur zwei bis drei Monate bis maximal 1 Jahr ohne Qualitätsverluste haltbar. Danach reduziert sich die Oktanzahl und der Treibstoff für das Aggregat unbrauchbar.
  • Diesel ist rund sechs Monate haltbar, bis Bakterien mit der Zersetzung von Bio-Anteilen beginnen. Dadurch bilden sich Schwebstoffe, die den Motor verstopfen.

Die Alterung beider Kraftstoffe schreitet auch in luftdicht schließenden Metallkanistern fort.

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Additive wie Liqui Moly verlängern die Haltbarkeit.

7. Ein leises Aggregat für das Wohngebiet

Für den Betrieb in Wohngebieten gelten gesetzliche Höchstwerte für Notstromaggregate. In einem allgemeinen Wohngebiet sind tagsüber von 6 Uhr bis 22 Uhr nur 55 Dezibel erlaubt, nachts von 22 Uhr bis 6 Uhr liegt die Grenze bei 40 Dezibel.

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8. Betrieb des Stromerzeugers im Freien

Ein Unterstand für den Generator außerhalb des Wohnbereichs sollte wetterfest sein. Dies kann ein Schuppen, eine Garage oder ein spezieller Unterstand sein. Beachten Sie hierbei die gleichen Grundregeln wie in Innenräumen und erweitern diese durch einen Nagetierschutz.

9. Besteht Meldepflicht für Notstromaggregate?

Für ein stationäres Notstromaggregat, das mit dem Stromnetz verbunden ist, besteht Meldepflicht im Marktdatenstammregister.

Vor dem Einbau benötigen Sie die Erlaubnis Ihres Stromanbieters. Von der Anmeldung befreit sind mobile Generatoren, kleine Stromerzeuger unter 1000 W und Inselanlagen.

10. Welche Vorschriften regeln den Aufbau von Notstromaggregaten?

  • Für den Betrieb von Stromerzeugern im Freien finden Sie Richtwerte in der sogenannten Outdoor-Richtlinie 2000/14/EG (1). Die Abgase sollten so abziehen, dass sie den Nachbarn nicht belästigen.
  • Allgemeine Richtlinien für Planung, Errichtung und Betrieb von Notstromanlagen enthalten die VDE-Vorschriften. (2)
  • Grenzwerte und Anwendungsgebiete für Schallemissionen können Sie in der TA-Lärm Verordnung nachlesen. (3)
Über Max Wegner

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