Notstromaggregat über Steckdose einspeisen – 5 wichtige Kriterien

Notstromaggregat über Steckdose einspeisen

Wie kann man Strom vom Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen? Immer mehr Hauseigentümer planen, Stromausfälle selbst zu überbrücken, denn ohne Licht und Heizung ist ein Haus im Winter unbewohnbar. Der Anschluss eines Notstromaggregats ist ein großes Projekt: Lesen Sie hier, was dabei alles zu beachten ist.

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1. Notstromaggregat über Steckdose einspeisen – Vorbereitungen

Ein Stromerzeuger allein macht noch keine Notstromversorgung:

  1. Bevor Sie einen Generator kaufen, führt Sie der erste Weg zum Netzbetreiber, der die Erlaubnis für den Betrieb der geplanten Anlage erteilen muss. Die Bearbeitung kann bis zu zwei Monate in Anspruch nehmen.
  2. Auch die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur ist zwingend notwendig.
  3. Leben Sie in einer Wohneigentümergemeinschaft (WEG), wird auch dort die Erlaubnis auf der Eigentümerversammlung beschlossen oder abgelehnt. Nutzen Sie die Zeit und stellen Ihre Anfrage parallel bei der Wohnungsverwaltung und dem Netzanbieter.
  4. Des Weiteren sollten Sie sich bei der Gemeinde erkundigen, ob in Ihrer Wohnlage der Betrieb eines Notstromaggregats erlaubt ist und unter welchen Voraussetzungen. Dabei geht es hauptsächlich um Grenzwerte für Lärmemissionen, die eingehalten werden müssen.

2. Der Aufstellort des Notstromaggregats

Ein Notstromaggregat im Keller sollte ausschließlich von einem Fachbetrieb angeschlossen werden, da eine Reihe von VDE-Vorschriften zu beachten sind.

Unter anderem werden die Stromleitungen mit Messgeräten auf ausreichenden Durchmesser und deren technischen Zustand überprüft. Gegebenenfalls ist die Neuverlegung erforderlich.

Für Notstromaggregate, die außerhalb des Wohnbereichs stehen, wird ein Wandstecker mit mindestens Schutzklasse IP 5 an der Hausfassade angebaut, der den Notstrom in die Steckdosen führt.

Strom vom Notstromaggregat ins Haus einspeisen, hier ansehen:

Wie laut darf das Aggregat sein?

Der Gesetzgeber gibt in der TA-Lärm Verwaltungsvorschrift Grenzwerte in Dezibel für jeden Bereich an. In Wohngebieten darf der Generator am Tag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr maximal 50 Dezibel laut sein (1). In der Nacht von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens dürfen nur 35 Dezibel messbar sein.

Doch Achtung: Lesen Sie in der Beschreibung den Begriff Schalldruckpegel (LP), sind die angegebenen Dezibel in 7 oder sogar 15 m Abstand vom Aggregat gemessen. Die tatsächliche Lautstärke disqualifiziert diesen Generator für den Betrieb im Wohngebiet. Relevant ist der direkt am Motor gemessene Schallleistungspegel (LWA).

Auf gute Schalldämpfung achten

Sogenannte leise Aggregate in voll gekapselter Bauweise bleiben unter den gesetzlichen Grenzwerten zur Ruhestörung.

Fest angebrachte Schallschutzhauben und flexible Lagerung absorbieren Schallwellen, die sich über die Luft und feste Körper (Fußboden, Wände, Stahlrahmen) ausbreiten.

Weitere effektive Maßnahmen zur Schalldämpfung sind gefederte Standfüße sowie eine “Antidröhnmatte” aus festem Schaumstoff, worauf das Aggregat steht. Die durchschnittliche Lautstärke beträgt 50 bis 65 dB (A), während offene Aggregate mindestens 20 dB (A) lauter sind.

3. Notstromaggregat Einspeisung ins Hausnetz – wie viel kW?

Bevor Sie sich der Kilowatt Leistung zuwenden, steht die Entscheidung für die Stromspannung an.

Normale Haushaltsgeräte benötigen 36 V und damit einen einphasigen Generator. Wer einen Brunnen mit Pumpe zur Wasserversorgung besitzt, benötigt dafür einen mit 48 V Drehstrom betriebenen, dreiphasigen Stromerzeuger.

Manche Modelle besitzen die Wahlmöglichkeit für beide Betriebsarten.

Die benötigte Kilowatt Leistung ermitteln Sie durch Addieren der Leistungsaufnahme aller Geräte:

  • Ohmsche Verbraucher: Die Werte für Licht und Heizgeräte können Sie laut Etikett übernehmen
  • Induktive Verbraucher erkennen Sie an deren Motor, wie Staubsauger oder Kühlgeräte. Hier liegen Anlaufströme 3,5 Mal höher als die Nennleistung auf dem Etikett angibt.

Zu dem errechneten Stromverbrauch aller Verbraucher, die der Generator betreiben soll, addieren
Sie noch mindestens 25 % Leistungsreserve, um Belastungsspitzen abzufangen.

Bei vielen induktiven Verbrauchern sollte der Stromerzeuger mit AVR ausgestattet sein, der die Anlaufströme begrenzt.

Für ein Einfamilienhaus benötigen Sie ein Aggregat von rund 4 kW bis 7,5 kW Leistung.

Ist ein Inverter erforderlich?

Ein Wechselrichter, wie Inverter Technologie auch genannt wird, gibt Strom mit gleichmäßiger Spannung ab, während ein herkömmlicher Konvektor Generator das Zuschalten einer Last mit kurzfristig verminderter Leistung, Spannungsschwankungen bis zu 20 % produziert.

Zum Betrieb elektronischer Geräte ist ein Inverter-Generator die richtige Wahl. Weitere Vorteile sind geringer Kraftstoffverbrauch, da sich bei Leerlauf die Drehzahlen reduzieren und durch Trennung von Motor und Generator die Schallemissionen sehr gering sind.

Die Leistung eines Inverters ist auf maximal 4000 W begrenzt, doch lassen sich zwei kleine Stromerzeuger in Reihe schalten.

4. Steckdosen am Notstromaggregat

Hochwertige Stromerzeuger sind mit mehreren Steckdosen ausgestattet. Am Bedienfeld sind zwei oder drei Schuko-Steckdosen vorhanden, die über eine Kabelrolle verbunden direkt in die Steckdose einspeisen.

Die Verlängerungsschnur sollte mindestens 12 mm Durchmesser aufweisen und nicht länger als 30 m überbrücken, da ansonsten zu hohe Spannungsverluste eintreten.

Weitere Anschlüsse am Stromerzeuger geben 12 V ab, womit Sie eine Batterie laden können. Moderne Modelle verfügen auch über einen USB-Anschluss.

5. Notstromaggregat für Dauerbetrieb

Der Stromerzeuger sollte auf Dauerbetrieb ausgelegt sein. Wie lange eine Tankfüllung hält, hängt von der Belastung sowie in gewissem Maße vom Treibstoff ab.

  • Benzin-Stromerzeuger sind kompakter und laufen leiser als Dieselgeneratoren. Günstigen Anschaffungskosten stehen allerdings höhere Treibstoffkosten entgegen und Sie dürfen nur 20 Liter lagern. Benzin ist zwei bis drei Monate haltbar. Aufgrund verringerter Oktanzahl springt das Aggregat schlecht an.
  • Diesel-Generatoren benötigen wenig Wartung und sind sparsam im Verbrauch. Der Dieselvorrat darf bis zu 200 Liter betragen. Wegen der hämmernden Motorgeräusche sollten Sie ein Fabrikat mit guter Schalldämmung auswählen. Der Kaufpreis liegt höher, doch die Betriebskosten fallen weitaus günstiger aus. Diesel Stromerzeuger sind langlebig und für den Dauerbetrieb ausgelegt.
  • Gas-Aggregate kommen bei einem vorhandenen Erdgasanschluss infrage. Alternativ können auch unbegrenzt lange lagerbare Flüssiggasflaschen angeschlossen werden. Flexible Hybrid-Generatoren eignen sich für Gas und Diesel oder Benzin.

Die Starttechnik

Zwischen der Schalttafel und dem Zähler im Haus wird ein Umschalter eingebaut.

Die Bedienung ist manuell oder automatisch möglich.

Beide Systeme schalten automatisch beim Einsetzen des Netzstroms die Notstromversorgung aus.

Anschluss an das Hausnetz

Den Anschluss an das Hausnetz sollten Sie von einem konzessionierten Fachbetrieb ausführen lassen, da VDE-Vorschriften eingehalten werden müssen und eine technische Abnahme der Installation erforderlich ist.

Nur so gehen Sie sicher, dass ordnungsgemäße Materialien und Anschlüsse verbaut werden und die Anlage sicher ist.

Notstromaggregat über Steckdose einspeisen – Fazit

Die Investition in ein eigenes Notstromaggregat ist sinnvoll, wenn Sie in einem Gebiet wohnen, wo Störungen der Stromversorgung durch jährlich wiederkehrendes Hochwasser oder große Schneemassen abzusehen sind. Darüber hinaus profitieren Sie von staatlicher Förderung und Vorteilen durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz EEG.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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