Notstromversorgung Einfamilienhaus – 10 Punkte sollten Sie wissen

Notstromversorgung Einfamilienhaus

Ist ein Stromerzeuger zur Notstromversorgung für ein Einfamilienhaus sinnvoll? Das Interesse an einer zuverlässigen Absicherung gegen Stromausfälle steigt momentan stark an. Die Gründe sind vielfältig: Arbeiten im Homeoffice, Ereignisse in der Weltpolitik oder eigene Erfahrungen aus der letzten Unwetterkatastrophe prägen das Bedürfnis, für alle Fälle vorzusorgen.

Eine Notstromversorgung für das Einfamilienhaus lohnt sich in jedem Fall. Die Leistung sollte mindestens 4 kW betragen, um die Grundbedürfnisse mit Kühlgeräten, Licht und Heizung zu erfüllen. Ich empfehle Ihnen, ein Konzept von einem Fachbetrieb erstellen zu lassen und dies mit einem Wartungsvertrag zu verbinden, damit Stromausfälle keine großen Schäden nach sich ziehen.

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Notstromversorgung Einfamilienhaus – Wie viel kW, Kraftstoff, Aufstellungsort und mehr

Die Planung einer Notstromversorgung ist sehr komplex und wirft viele Fragen auf, die dieser Guide Punkt für Punkt beantwortet.

Bevor Sie mit der Bestandsaufnahme beginnen und definieren, welche Anforderungen der Generator erfüllen sollte, kümmern Sie sich zunächst um die Genehmigung, die in manchen Wohnorten zwingend erforderlich ist – oder beauftragen den installierenden Betrieb.

1. Umfang der Notversorgung

Legen Sie eine Liste von den Geräten an, die der Generator im Ernstfall vorsorgen soll.

Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für medizinische Geräte oder Serverdaten erforderlich?

Wenn Sie im Sommer den Einbau planen, vergessen Sie nicht den Betrieb der Heizung mit dem Notstromaggregat!

2. Die interne Strom-Infrastruktur abgleichen

Anhand der Baupläne ersehen Sie, ob in Ihrem Haus ein separater Stromkreis zur Notstromversorgung vorhanden ist.

Falls die Möglichkeit besteht, kann der Generator auch in einem wetterfesten Schuppen im Garten stehen.

Um zu klären, wie der Generatorstrom im Notfall zu den Geräten kommt, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen.

3. Den Strombedarf bestimmen

Welche Spannung benötigen die Geräte und wie hoch fällt die Summe der Leistungsaufnahmen aus? Berücksichtigen Sie die Art der Verbraucher:

  • Induktive Verbraucher mit Motorantrieb wie Föhn, Staubsauger, Kühlschrank oder Waschmaschine benötigen Anlaufstrom, der 3,5 Mal höher liegt als die auf dem Etikett angegebene Nennleistung. Ältere Geräte benötigen kurzzeitig 8 Mal mehr Strom
  • Ohmsche Verbraucher transformieren elektrischen Strom direkt in Wärme oder Licht.
VerbraucherNennleistung in WKoeffizientBenötigte Stromgenerator Leistung in W
Küchenmaschine10003,53500
Kaffeemaschine100011000
Toaster9001900
Kettensäge200024000
Klimaanlage28003,59800
Staubsauger18003,56300
Rasenmäher14003,54900
Fernseher2801280
Waschmaschine28003,59800
Herd240012400
Tiefkühltruhe3003,51050
Kreissäge12002,53000
Bandschleifer10002,52500
Bohrmaschine7001,2840
Neonröhre602120
Laptop60160
Kühlschrank1203,5420

Der Strombedarf für ein Einfamilienhaus liegt zwischen 4 kW und 7,5 kW.

Es ist üblich, einen Generator mit mindestens 25 % Leistungsreserve zu kalkulieren. Bei 75 % Auslastung verbraucht der Motor wenig Treibstoff und der Lauf ist ruhig.

4. Wo wird das Stromaggregat aufgebaut?

Soll das Aggregat im Keller des Hauses stehen, ist die Installation durch einen Fachbetrieb erforderlich.

Nur so ist der sichere Betrieb und die ordnungsgemäße Entsorgung der Abgase gewährleistet. Ein weiterer Aspekt bei der Standortwahl ist es, Lärmbelästigung zu vermeiden.

5. Ruhestörung vermeiden

Ein voll verkapselter Generator erzeugt leise Laufgeräusche, die unter den zugelassenen Grenzwerten für Lärmbelästigung liegen.

  • Am Tag zwischen 6 und 22 Uhr beträgt der Grenzwert in einem reinen Wohngebiet 50 Dezibel
  • Nachts von 22 Uhr bis 6 Uhr darf ein Generator höchstens 35 Dezibel laut sein, was dem Geräusch eines Zimmerventilators entspricht

Quelle: TA-Lärm

Übrigens zählten auch Abgase, die auf das benachbarte Grundstück ziehen, als Ruhestörung.

6. Welcher Kraftstoff ist empfehlenswert?

Ein Fachmann berät Sie auch dahingehend, mit welchem Treibstoff das Aggregat in Ihrem Einfamilienhaus die Notstromversorgung sicherstellen kann:

  • Diesel Stromerzeuger sind sparsam im Verbrauch, wartungsarm und die Lagerung bis zu 200 L Kraftstoffvorrats in der Garage ist erlaubt. Die relativ lauten Laufgeräusche lassen sich mit einer Schalldämmhaube verringern. Dem vergleichsweise hohen Anschaffungspreis stehen günstige Betriebs- und Treibstoffkosten gegenüber.
  • Benzin Stromerzeuger laufen leise und weisen eine kompaktere Bauart auf. Der Kaufpreis liegt unter dem von Dieselaggregaten, doch der Kraftstoff ist teurer. Die maximale Lagermenge Benzin beträgt 20 Liter, die in spätestens 3 Monaten verbraucht sein sollte: Überaltertes Benzin und zündet aufgrund der reduzierten Oktanzahl nicht mehr. Benziner eignen sich für kurzfristige Einsätze.
  • Gas Stromerzeuger sind ideal für Häuser mit Erdgasanschluss. Gasgeneratoren können auch mit Flüssiggas in Flaschen betrieben werden, was sich lohnt, wenn Sie bereits einen Gasgrill oder einen Gaskocher besitzen. Leiser Lauf, rückstandslose Verbrennung sind unbestrittene Vorteile, während der Kaufpreis hoch ausfällt. Eine praktische Lösung bieten Hybrid-Gasgeneratoren, die auch mit Diesel oder Benzin laufen. Flaschengas kann unbegrenzt lange gelagert werden.

7. Solarstrom Anlagen

Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, wovon Solarpanele die größte Gruppe ausmachen.

Diese Anlagen erfordern einen ausreichend großen Batteriespeicher, um die tagsüber geerntete Sonnenenergie zum späteren Gebrauch verfügbar zu halten.

Einige Stromanbieter stellen Kunden, denen Platz oder Budget für Solarbatterien fehlen, eine virtuelle StromCloud zur Verfügung.

Hier kann gegen eine geringe Gebühr selbst erzeugter Strom auf ein Guthabenkonto ansammelt und beispielsweise im Winter abgerufen werden.

Erträge von Solaranlagen reichen als reine Notstromversorgung kaum aus, da Deutschland leider keine Sonnenrepublik ist.

8. Ist ein Inverter erforderlich?

Inverter-Technologie erzeugt ‘reinen Strom’ ohne Spannungsschwankungen, da Motor und Generator unabhängig von der Drehzahl separat arbeiten.

Ein Inverter, auch Wechselrichter genannt, ist zur Versorgung elektronischer Geräte erforderlich.

An einem vorhandenen Benzin- oder Diesel Generator kann ein Wechselrichter nachgerüstet werden, doch die Leistung ist begrenzt.

Falls Ihr Bedarf an Sinusstrom höher liegt als der Inverter erzeugt, lassen sich zwei oder mehr mobile Stromerzeuger in Reihe schalten. Wichtig ist ein Umschalter zwischen Netzstrom und Generatorstrom.

9. Dauerbetrieb

Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl des Stromerzeugers ist die Eignung für den Dauerbetrieb über mehrere Wochen. Unter den Angeboten aus Baumarkt finden Sie solche Generatoren nicht.

“Dauerläufer” halten wechselnder Last stand, ohne zu überhitzen oder übermäßig Treibstoff zu verbrauchen. Wenn Sie hier an der falschen Stelle sparen, stehen Sie im Ernstfall zusätzlichen Problemen gegenüber. Im gewerblichen Bereich werden vorwiegend Diesel-Aggregate eingesetzt.

Wie schließt man ein Notstromaggregat an das Hausnetz an?

Die Planung und Ausführung der Installation eines stationären Stromerzeugers darf nur von einem Elektriker ausgeführt werden, der die Normen der Gebäudeelektrik anwendet und Fachwissen besitzt.

Mobile Stromerzeuger dürfen nicht in Innenräumen betrieben werden.

Nach der Wahl des Aufstellortes außerhalb des Wohnbereichs wird an der Hausfassade ein Wandstecker angebracht, der mindestens IP55-Schutzart entspricht.

Dieser verfügt zum Anschließen der Kupplung über Stifte, während sich in einer Steckdose Buchsen befinden. Der Wandstecker wird mit dem Umschalter gekoppelt.

Lesenswert: Stromaggregat an Hausnetz anschließen

10. Umschalter Varianten

Zwischen dem Hauptzähler und der Schalttafel wird ein Umschalter angebaut, der die Energieversorgung zwischen Netzstrom und Generator wechselt. Zur Wahl stehen drei Typen:

  • Manuell: Bei Stromausfall wird der Schalter von Hand betätigt. Eine Sicherung trennt bei Rückkehr des Netzstroms die Verbindung zum Generator
  • Automatisch: Vom Prinzip her laufen hier eigenständig die gleichen Vorgänge ab, wie bei einem manuellen Umschalter
  • Ferngesteuert: Eine programmierbare Steuereinheit versorgt automatisch ausgewählte Geräte mit Strom. Diese Anlagen kommen in Industrie- und Gewerbebetrieben zum Einsatz

Generatorstrom in das Hausnetz einspeisen – hier ansehen:

Über Max Wegner

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