Die erste Runde mit dem Fahrrad nach der Winterpause hat es in sich. Das Hinterteil schmerzt, obwohl im vergangenen Jahr selbst bei längeren Ausflügen alles in Ordnung war. Ein neuer Fahrradsattel muss her! Soll der Fahrradsattel hart oder weich gepolstert sein, um den gewohnten Sitzkomfort zu genießen?
Fahrradsattel – hart oder weich? Die ultimative Entscheidung
Sehr lange schon kursiert ein Mythos unter Freizeitradlern:
Je weicher der Sattel, desto bequemer der Sitzkomfort.
Als Vorbild wird hier das heimische Sofa herangezogen, doch diese Logik auf einen Fahrradsattel zu projizieren, wäre so, wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ein harter Sattel für sportlichen Fahrstil
Auf einer harten Fläche zu sitzen belastet zwei Punkte, die knöchernen Sitzhöcker. So lange der Druck auf den Sitzhöckern lastet, kann die Person stundenlang auf einer Holzbank oder einem Steinsims verharren.
Einen harten Sattel findet man vorwiegend an Sportfahrrädern. Das bekannteste Beispiel dafür ist der knochenharte Rennrad Sattel.
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Die Fahrer stehen oft in den Pedalen, um den Druck optimal umzusetzen und nimmt zwischendurch die aerodynamische gebeugte Haltung ein.
Die schmale Form soll den Kontakt zu den Beinen vermindern, die sich an den Innenseiten bewegen. Der harte Sattel stützt das Becken optimal ab, wodurch lange Touren beschwerdefrei bleiben.
Der weiche Komfortsattel für Kurzstrecken
Der weiche Sattel drückt sich beim Radeln zwischen die Sitzknochen, wodurch der Druck verlagert wird. Dort entstehen Reizungen im Gewebe und der Knochenhaut, die zu schmerzen beginnen.
Eine weitere Eigenart des weichen Sattels ist es, seine Höhe andauernd zu ändern. Bei Anstiegen drückt das Gewicht das Polster tief ein, das Überfahren einer Bodenwelle wippt nach und einfache Strecken bewirken kaum Druck auf der Sitzfläche.
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Dieses “Schwimmen” verhindert eine Einstellung der optimalen Sitzhöhe. Die Kraftübertragung auf die Pedale vermindert sich.
Eine Veröffentlichung der Sporthochschule Köln belegt, dass ein zu weicher Sattel den Sitzdruck nach außen verlagert. Die Sattelfläche bildet Wülste, die dem Fahrer drücken (1).
Die aufrechte Sitzposition auf einem City Bike verlagert den größten Druck auf den City Sattel. Sitzkomfort entsteht einerseits durch die Sattelbreite, die sich nach dem Abstand der Sitzhöcker richtet, andererseits durch Federung.
Das Fahrtempo am City Rad ist eher gering und wird durch die Ampelstopps oft unterbrochen. Auf Kurzstrecken bietet daher ein gut gepolsterter, federnder Sattel die komfortabelste Sitzmöglichkeit.
Warum drückt der Sattel plötzlich?
Falls der Fahrradsattel im Frühjahr unbequem erscheint, steckt eine simple Ursache dahinter.
Beim Radeln lastet das Gewicht auf drei Punkten: Pedale, Lenker und Sattel.
Da die meisten Fahrräder ab Herbst im Keller eingemottet stehen, werden die nötigen Wege mit Bus oder Pkw erledigt. Dem Körper fehlt Bewegung, besser gesagt, das Training.
Die Hände sind wie gewohnt in Aktion, die Sitzfläche bleibt ebenfalls unverändert, nur, die Kraft in den Beinen lässt nach.
Durch die untrainierten Beine lastet nun der Schwerpunkt auf dem Sattel. Der erhöhte Druck verursacht Schmerzen, wo vorher nichts zu spüren war.
Die erste Korrektur
Bevor Sie einen neuen Sattel kaufen, sollten Sie zuerst prüfen, ob Ihre Sitzposition verbesserungswürdig ist. Richten Sie den Sattel und die Sattelstange gegebenenfalls nach und fahren danach (mit zusammengebissenen Zähnen) etwa einen Monat.
In dieser Zeit regeneriert sich die Muskulatur in den Beinen und der anfängliche Schmerz lässt allmählich nach. Ist das nicht so? Wurde das Sitzen stattdessen noch unangenehmer?
Dann hilft letztendlich nur noch ein neuer Sattel:
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Fazit - Fahrradsattel, hart oder weich?
Ob der Fahrradsattel hart oder weich zu beschwerdefreiem Fahren verhilft, richtet sich nach dem Fahrradtyp. Je länger die Distanz und je schneller das Tempo ist, desto härter sollte die Sitzfläche sein. Bei Kurzstrecken spricht nichts gegen den komfortabel gepolsterten Sattel.