Vor allem möchten Sie komfortabel radeln: Wenn Sie ein neues E-Bike kaufen, haben Sie die Wahl zwischen einer Kettenschaltung oder einer Nabenschaltung. Welche Gangschaltung ist für Ihre Bedürfnisse die richtige? Im Beitrag erfahren Sie maßgebliche Unterschiede, Vor- und Nachteile beider Systeme.
Entscheiden Sie sich nach dem zukünftigen Einsatzzweck, welche Schaltung zu Ihnen passt. Stellen Sie sich ein Rundum-Sorglos-Paket vor, ist eine Nabenschaltung für E-City- und leichte E-Trekkingbikes perfekt. Stehen große Übersetzungsbandbreite, niedriges Gewicht, hohes Drehmoment, und Feintuning im Fokus, brauchen Sie an E-MTBs und in bergigen Regionen eine Kettenschaltung.
Was ist besser beim E-Bike – Kettenschaltung oder Nabenschaltung?
Wie funktioniert eine Kettenschaltung beim E-Bike?
Die meisten E-Bikes sind mit einer Kettenschaltung ausgestattet. An der Tretkurbel sind ein bis drei Kettenblätter montiert. Der Schalthebel links am Lenker aktiviert den Umwerfer, der beim Schaltvorgang die Kette auf das gewünschte Ritzel befördert.
Die Kette verbindet die Tretkurbel mit einem der Ritzel der Kassette an der Hinterradnabe. Den Transport der Kette von einem Ritzel auf das andere übernimmt hinten das Schaltwerk. Die Multiplikation der Ritzel hinten und der Kettenblätter vorn ergibt die Anzahl der schaltbaren Gänge.
Aufgrund der eng beieinander liegenden Zahnkränze kommen bei Gangschaltungen schmale Ketten zum Einsatz. Bedenken Sie, dass diese Ketten bei vielen Gängen einem höheren Verschleiß unterliegen.
Wie arbeitet eine Nabenschaltung?
Die Nabenschaltung erkennen Sie an einer Art Trommel an der Hinterradnabe. Im Innern läuft ein Planetengetriebe in einem Ölbad, das vor äußeren Einflüssen geschützt wartungsfrei arbeitet. Die Schaltvorgänge erfolgen direkt in der Hinterradnabe, wobei die Kette nur die Übersetzung eines Kettenblattes auf ein Ritzel am Hinterrad überträgt.
Anstelle einer Kette kann auch ein Zahnriemen die Übersetzung leisten, womit das Reinigen und Ölen wegfällt. Dieses Kriterium kommt Menschen entgegen, die das E-Bike ganzjährig fahren und wenig Zeit in Wartung investieren.
Kettenschaltung vs. Nabenschaltung Unterschiede
Kettenschaltung | Nabenschaltung | |
---|---|---|
Anzahl Gänge | 3 - 30 | 3 - 11 |
Im Stand schalten | nein | ja |
Rücktrittbremse | nein | optional |
Rekuperation bei E-Bikes | nein | ja |
Wartungsaufwand | hoch | wartungsarm |
Gewicht | ca. 250 - 300 g | ca. 1500 - 1800 g |
Bike Typen | Trekking, MTB, Rennrad | Citybike, Hollandrad |
Antrieb | Kette | Kette oder Riemen |
Für wen eignet sich eine E-Bike Kettenschaltung?
Wenn Sie mit sportlichem Fahrstil unterwegs sind und häufig hügelige Regionen durchfahren, ermöglicht die Kettenschaltung unter Last leichtes und effizientes Pedalieren.
Die Kettenschaltung ist gemacht für Pendler, Tourenfahrer in den Mittelgebirgen und Geländefahrten.
Der Biker sollte technisches Verständnis zur Pflege und Einstellung der Kettenschaltung mitbringen.
- Viele Gänge
- Optimales Fahren am Berg und hohe Geschwindigkeiten im Flachland
- Geringes Gewicht für wendige MTB-, Trekking- und Rennräder
- Hoher Wirkungsgrad durch weniger Reibungsverluste
- Günstigere Anschaffungskosten
- Schaltung und Kette müssen zwischendurch nachjustiert werden
- Die offene Bauart ist Schmutz und Witterungseinflüssen ausgesetzt
- Während des Schaltvorgangs müssen sich die Pedale drehen
- Die Bedienung der Kettenschaltung muss erlernt werden
- Höherer Verschleiß
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Wer fährt besser mit einer E-Bike Nabenschaltung?
Die Nabenschaltung benötigt so gut wie keine Wartung und ist unkompliziert zu bedienen.
Sie empfiehlt sich für häufig genutzte Alltagsräder auf Kurzstrecken in der City sowie für flache, weitläufige Landschaften.
Fahrer mit einem ruhigen Fahrstil in gleichmäßigem Tempo reicht das kleinere Übersetzungsspektrum völlig aus und das höhere Gewicht gegenüber der Kettenschaltung ist nicht von Bedeutung.
- Erfordert kein Nachjustieren und ölen
- Vor Witterungseinflüssen geschützt
- Im Kettenkasten geführte Kette hält länger
- Unkomplizierte Bedienung der Schaltung
- Freilauf-Rücktritt für entspanntes Fahren
- Höherer Reibungswiderstand des Getriebes erschwert Schaltvorgänge
- Bei Defekten schickt der Händler die Nabe zum Hersteller ein
- Wechsel verschlissener Schaltzüge und Austausch der Hebel erfordert Fachkenntnisse
- Änderung der Übersetzung ist nicht möglich
Welche Schaltung ist vom Preis her günstiger?
Die Gangschaltung ist ein wichtiges Kriterium bei der Preisgestaltung der Bike-Modelle. Beide Schaltsysteme sind in günstigen und teuren Varianten erhältlich.
Generell sind Kettenschaltungen preiswerter als Nabenschaltungen, doch rechnen Sie mit höheren Folgekosten durch Verschleiß, Wartung und Defekte.
- Je nach Anzahl der Gänge liegen Nabenschaltungen zwischen 45 und weit über 1000 Euro für elektronische stufenlose Fabrikate,
- während Kettenschaltungen mit allen Komponenten zwischen 100 und 300 Euro liegen.
Was ist besser: Kettenschaltung oder Nabenschaltung?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr richtet sich die Eignung nach den Anforderungen des Fahrers an eine Gangschaltung. Wer unkompliziert von A nach B fahren will, ist mit einer Nabenschaltung bestens beraten.
Legen Sie hingegen großen Wert auf Trittfrequenz, Übersetzung und Zeitersparnis, erfüllt eine fein abgestufte Kettenschaltung Ihre Erwartungen an effiziente Fahrweise.
Eine komplexe Kettenschaltung erfordert Gefühl für Gangwechsel und Koordination von vorderen und hinteren Zahnkränzen je nach Fahrsituation.
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