Fatbike für Übergewichtige – 10 entscheidende Anforderungen

Fatbike für Übergewichtige

Auch übergewichtige Menschen wollen Fahrspaß erleben: Ein robustes Fatbike macht alles mit und fährt auf Sand, Kies oder Waldboden genauso wendig wie in der Stadt. Der Name bezieht sich auf die enorm dicken Reifen, die ihren Fahrer wie auf Wolken über jeden zickigen Trail führen. Wir stellen das Fatbike uns seine Besonderheiten in einem ausführlichen Special vor.

Wie bei allen Dingen, empfiehlt sich eine Beratung vom Fachmann, der mit Ihnen zusammen das richtige Fatbike Modell findet. Die robuste Bauart und komfortable Federung bieten Übergewichtigen eine gute Gelegenheit zur moderaten körperlichen Bewegung nach individuellem Fitness-Level in freier Natur.

Für wen eignet sich das Fatbike?

Natürlich können Sie über Asphaltwege in der Stadt fahren, doch seine Stärken entfaltet das Fatbike durch seine exzellente Traktion auf losem Untergrund und bei Schnee.

Die weichen Reifen schonen Gelenke und Rücken bestens, sodass übergewichtige Damen und Herren ohne Beschwerden fahren können.

Nicht geeignet ist das Fatbike für wendig agierende Geschwindigkeits-Fanatiker.

Der Fokus beim Fatbike fahren liegt auf solide Geländegängigkeit und den großen Spaßfaktor, den das Fahrerlebnis mit sich bringt.

Das Fatbike für Frauen

Das ‘Fatty’ in femininen Farben steht bei Damen hoch in Kurs. Es verleiht unsicheren Anfängerinnen mehr Sicherheit, es bietet Komfort und ohne langsam zu sein, entschleunigt es das Fahrgefühl. Das Rahmendesign entspricht im Grunde einem konventionellen MTB, wobei Parameter auf den weiblichen Körper abgestimmt sind:

  • Die Rahmenlänge fällt kürzer aus, da Frauen im Verhältnis längere Beine als Männer haben.
  • Ein kurzer Vorbau erleichtert das Lenken und der Lenkwinkel ist flacher gehalten.
  • Dazu sorgt ein bequemer Sattel und ein E-Antrieb für höchste Motivation, das eine oder andere Pfund mit Spaß an der Sache abzunehmen.

Beliebtes Fatbike bis 180 kg:

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Hat das Fatbike auch Nachteile?

Das Fatbike ist einfach und leichtgängig zu fahren – wenn es erst einmal fährt: Sein höheres Gewicht macht sich besonders beim Anfahren ohne E-Antrieb bemerkbar.

Generell reagiert das Fatbike deutlich träger auf Steuerimpulse, als ein herkömmliches Mountainbike. Leichte Werkstoffe erhöhen die Beweglichkeit, doch für hochwertige Fabrikate müssen Sie mehr Geld in die Hand nehmen.

Fatbike für Übergewichtige – 10 entscheidende Anforderungen

1. Ein Fatbike für Übergewichtige

Ursprünglich wurde das Fatbike für patrouillierendes Militär in den weiten Wäldern und verschneiten Naturlandschaften Nordamerikas konzipiert.

Von der Bauart her entspricht es einem robusten Mountainbike mit konventionellem 1-fachem, 2-fachem oder E-Antrieb, extra breiter Bauform, vergrößerten Pedalauflagen und sicheren, ruhigen Fahreigenschaften.

Wie eingangs schon erwähnt, sind extrem breiten Pneus mit vier oder fünf Zoll Durchmesser und deren Stoßdämpferfunktion die offensichtliche Besonderheit von Fatbikes.

Übrigens: Nicht sein Rahmengewicht oder die Körpermasse schwerer Damen und Herren sind gemeint, wenn die Rede von einem Fatbike ist. Auch passionierte Mountainbiker mit Normalgewicht findet man unter den Fatbike-Fahrern.

2. XXL Rahmen und Naben

Da normale Bauweisen die ’Bigfoot’ Reifen nicht aufnehmen können, kommen spezielle Gabeln und besonders breite Rahmen zum Einsatz, die übergewichtigen Radfahrern Platz und Komfort bieten.

Infolge sind auch Einbaubreiten der Naben angesagt, die jenseits gewohnter Standardmaße liegen: Üblich sind 15 x 150 mm vorne und 12 x 197 mm am Hinterrad, doch es sind auch schmalere Ausführungen erhältlich.

3. Breitere Lager

Neben den Ballonreifen drehen auch die Tretkurbeln in einem extra breiten Lager. Dieser Umstand bestimmt den Abstand der Kurbeln, was jedoch einem praktischen Zweck folgt:

So wird sichergestellt, dass Kollisionen der Fersen mit den Hinterbaustreben ausbleiben.

Doch keine Sorge, übergewichtige Fatbike-Fahrer radeln nicht breitbeinig wie John Wayne auf ihrem XXL Drahtesel über Stock und Stein.

100 mm Lagerbreite haben sich etabliert, wogegen 68 bis 72 cm bei Standard-Bikes auch nur geringfügig schmaler ausfällt.

4. Wiegen Fatbikes selbst mehr als normale Fahrräder?

Wie XXL Bikes für Übergewichtige wiegen auch Fatbikes durch mehr Material an Rahmen, Felgen und Reifen etwas mehr als ein ausgewachsenes Fully.

Preisunterschiede machen sich im Gewicht bemerkbar, doch der Vergleich mit einem voll gefederten MTB trifft zu:

Durch die stoßdämpfenden Reifen fährt ein Hardtail in einer ganz anderen Klasse.

5. Wo überall kann ich Fatbike fahren?

Wo überall kann ein übergewichtiger Fatbike fahren

Als ursprüngliches Militär-Fahrrad ist das Fatbike prädestiniert für natürlichen Untergrund. MTB-Fahrer suchen die Herausforderung im Gelände, wobei der Spaß mit jedem bezwungenen Trail noch mehr steigt. Ein Fatbike fährt an Stellen weiter, als wenn nichts wäre, wo jeder andere Fahrer gezwungen ist, abzusteigen.

Die dicken Stollenreifen passen sich losem Untergrund an, während schmale Reifen Schnee, Schotter oder Matsch zur Seite drücken und ruckartig steckenbleiben. Aus Reflex streckt der Fahrer das Bein aus oder riskiert eine nasskalte Bauchlandung im Morast. Guter Bodenkontakt verleiht dem Fatbike hervorragende Traktion, wodurch jeder Tümpel mit elegantem Schwung genommen wird.

Das Fahrgebiet ist dort, wo es Ihnen gefällt: Die große Runde in der Stadt zieht sicherlich alle Blicke auf sich, Freizeit-Aktivitäten am Baggersee-Strand, auf dem Hometrail, vom Jacobsweg bis zur Alpenüberquerung erreichen Sie mit diesem starken Allrounder jedes Ziel.

6. Fatbike mit starrer Gabel oder gefedert?

Die hervorstechende Eigenschaft der dicken Reifen ist ihre enorme Dämpfungseigenschaft durch das große Volumen und ihren Luftdruck. Im Gegensatz zu einer Federgabel ist kein Druck-Peak nötig, um eine Kompensation auszulösen. Die Reifen reagieren direkt und sehr sensibel auf jede noch so geringe Unebenheit.

Aus genanntem Grunde, doch auch der Wartungsfreundlichkeit und hoher Zuverlässigkeit wegen verbauen Hersteller gewöhnlich Starrgabeln. Fahrer, die sich mehr Performance, Sicherheit und Fahrkomfort wünschen, erhalten an Fatbikes Federgabeln mit kurzem Federweg.

Ein bekannter Vertreter dieser Kategorie ist die Rock Shox Bluto Federgabel mit Luftfeder und 100 mm Toleranz, die blockige Trails sozusagen glatt bügelt:

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Wer es möglichst authenisch mag, setzt jedoch auf die Starrgabel.

7. Fatbike Reifen mit Schlauch?

Die fetten Reifen sind das zentrale Alleinstellungsmerkmal der Fatbikes. Es stellt sich die Frage, welche Argumente für sogenannte Tubeless-Reifen ohne Schlauch oder herkömmliche Reifen sprechen. Die meisten Fahrer entscheiden sich aus praktischen Gründen für das gewohnte Schlauch-System, denn die Auswahl an Tubeless kompatiblen Felgen ist sehr überschaubar.

Daneben gestaltet es sich schwierig, passendes Felgenband aufzutreiben, um die breiten Felgen zuverlässig abzudichten. Um Gewicht einzusparen, sind viele Felgen offen ausgeführt. Das heißt, bei dem sonst durchgängigen Metall sind Segmente ausgeschnitten, wodurch eine Gitter-Optik entsteht. Dadurch liegt das Felgenband größtenteils offen und wird beim Fahren schnell beschädigt.

Wiederum der Gewichtsersparnis wegen bestehen die Seitenwände der Reifen aus relativ dünnem Material. Bei Tubeless Reifen sind die Karkassen eine Schwachstelle, die schon ein überfahrener spitzer Stein perforiert. Speziell durch den niedrigen Luftdruck, mit dem Fatbikes gefahren werden, sind Fahrer öfters mit einem Plattfuß konfrontiert.

Der ‘weiche’ Reifen kann die Felge nicht optimal abdichten, da der Anpressdruck wie bei Reifen normaler MTBs fehlt. Bei einem Fatbike muss die Felge den Reifen an Ort und Stelle festhalten.

8. Wie eignen sich Tubeless Reifen für das Fatbike?

Natürlich gibt es auch genügend Verfechter für das schlauchlose Reifen-System. Der Objektivität wegen stellen wir auch deren Argumente vor. Tubeless Reifen sind schon seit Jahrzehnten bei Motorrädern, Autos und im MTB-Bereich fest etabliert.

Der Fatbike-Reifen profitiert durch direkt mit Luft befüllte und luftdicht an den Felgen abschließende Reifen. Durch den niedrigen Luftdruck steigt bei Schlauch-Reifen die Wahrscheinlichkeit, dass Mantel und Felge beim Überfahren von Unebenheiten zusammengepresst werden, sich einklemmen und beschädigen. Bei Tubeless Reifen fällt diese Situation aus.

Sie gelten als pannensicher, sparen pro Pneu bis zu 200 g Gewicht ein und erhöhen den Rollwiderstand. Falls die Felgen mit ‘tubeless ready’ gekennzeichnet sind, besteht die Option, von Schlauch-Reifen auf schlauchlose Tubeless Reifen umzurüsten.

9. Mit welchem Luftdruck fährt ein Fatbike?

Der Luftdruck ist die entscheidende Kraft, die auf das Fatbike einwirkt. Seine Stärke beeinflusst Traktion, Rollwiderstand, das Lenkverhalten und die butterweiche Dämpfung. Eine Empfehlung für den perfekten Druck zu geben, ist unmöglich, denn die Parameter setzen sich bei jedem Gespann aus Mensch und Maschine individuell zusammen. Das Zusammenspiel entsteht aus:

  • Gewicht des Fahrers
  • Reifenbreite
  • Felge
  • Fahrstil
  • Gummimischung und Reifenprofil

Leichtgewichtige Fatbike Fahrer fahren einen massiven Reifen wie den ‘Surly Bud’ mit extrem niedrigem Luftdruck von 0,2 bar, während andere Fabrikate mehr Druck benötigen, um angenehm und sicher zu rollen.

Welcher Luftdruck bei einem Fatbike Reifen?

Die allgemeine Richtlinie sagt aus, dass in einen Fatbike Reifen maximal 0,8 bar Luftfüllung gehören, ansonsten geht das einzigartig weich gedämpfte Fahrgefühl verloren. Ich empfehle zunächst einen Ausgangsdruck von 0,5 bar einzustellen und dann auszuprobieren, bis Sie den persönlich optimalen Luftdruck gefunden haben.

10. Ist ein Fatbike schwer zu fahren?

Voluminöse Reifen mit niedrigem Druck zu fahren, stellt sich mancher ‘normale’ Radler wohl als schlabbrig und haltlos vor. Vorurteile gegenüber Fatbikes kursieren massenhaft und werden von Menschen propagiert, die noch nie auf einem gefahren sind. Die Praktiker werden gerne bestätigen, dass so ein ‘dicker Brummer’ durch außergewöhnlich leichtfüßige Fahreigenschaften begeistert.

Der breite Reifendurchmesser verringert durch seine kurze Kontaktfläche am Boden den Hebel der Bremswirkung, zudem entspricht der optische Eindruck keinesfalls einem trägen Rollwiderstand. Einzig Kurvenfahrten erfordern Konzentration und eine gewisse Übung, geradeaus läuft das Fatbike wie am Schnürchen.

Natürlich können Sie keinen Vergleich mit Rennrad-Reifen ziehen, doch die Synergie aus Dämpfung, Traktion und Rollwiderstand macht das Fatbike zum Funbike für erstklassige Freizeitaktivitäten für sportlich aktive Damen und Herren.

Wie viel kostet ein Fatbike?

Baumarkt Fatbikes um die 300 Euro entsprechen nicht den Erwartungen an Qualität und Fahrkomfort. Als Nischenprodukt etablierter Hersteller beginnen die Preise dieser Fahrrad-Art um die 1000 Euro in der recht schweren Grundausführung. Für leichteres Gewicht durch Alurahmen veranschlagen Händler für um 1.700 Euro, ein Carbonrahmen Faktbike unter 14 kg schlägt mit 3000 Euro zu Buche.

Top Ausstattung beginnt bei 4.000 Euro und wiegt 10 kg. Möchten Sie ein E-Fatbike mit Tretunterstützung, beginnen Einsteigermodelle bei 1.500 Euro und wiegen 25 kg bis 30 kg. Spitzen-Bikes kosten im Schnitt 5.000 bis 6.500 Euro.

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Wichtig: Beachten Sie, dass Fatbikes im Originalzustand nicht der StVZO entsprechen! Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert vorschriftsmäßige Beleuchtung, Klingel und weitere Ausstattung.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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