Notstromaggregat für Mehrfamilienhaus – 5 Dinge zu beachten

Notstromaggregat für Mehrfamilienhaus

Die Notstromversorgung in einem Mehrfamilienhaus ist mit einem Notstromaggregat realisierbar. Die Installation erfordert im Gegensatz zu Einfamilienhäusern einige Besonderheiten, die folgender Beitrag erklärt.

Ein Notstromaggregat für das Mehrfamilienhaus speist die Hausstromversorgung vor dem Zähler ein, die Entnahme verteilt sich danach auf die separaten Stromkreisläufe der Wohnungen. Im Außenbereich kommen Benzin-Aggregate zum Einsatz, in Innenräumen sind Diesel-Generatoren erlaubt. Die Berechnung der Leistung und die Montage übernimmt ein erfahrener Fachbetrieb.

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Notstromaggregat für Mehrfamilienhaus – 5 Dinge sollten Sie unbedingt beachten

1. Genehmigung einholen

Planen Sie eine Notstromersatzanlage in einem Mehrfamilienhaus aufzubauen, ist es bereits vor Beginn der Montage erforderlich, Genehmigungen einzuholen.

  • Kontaktieren Sie zunächst den zuständigen Netzbetreiber. Speziell eine Anlage für den Eigenbedarf durch Nulleinspeisung ist genehmigungspflichtig. Die Bearbeitungszeit kann bis zu acht Wochen dauern.
  • Die Registrierung im Marktstammdatenregister ist kostenlos (1). Die Erfassung umfasst das Notstromaggregat sowie Batteriespeicher. Auch Änderungen müssen zeitnah angegeben werden.

Tipp: Von der Genehmigung ausgenommen sind kleine Stromerzeuger unter 1000 kWh Leistung, mobile Generatoren sowie Inselanlagen, die nicht mit dem öffentlichen Netzstrom verbunden sind.

Eine Registrierung ist nicht nötig, wenn der Generator ausschließlich für die ununterbrochene Stromversorgung (USV) vorgesehen ist.

2. Lärm – Grenzwerte beachten

Für den Betrieb in Wohngebieten kommt ausschließlich ein leiser Generator infrage.

Die Vorgaben hinsichtlich der Lautstärke erfüllen Hersteller mit einer voll gekapselten Bauweise. Die Übertragung von Schall und Vibrationen erfolgt nicht nur über die Luft, sondern auch über Fußboden und Wände.

In einem Mehrfamilienhaus ist dieser Aspekt besonders zu berücksichtigen, da Emissionen die Wohnqualität der unmittelbar benachbarten Wohnung beeinträchtigen.

Eine fest verbaute Lärmschutzhaube, flexible Lagerung des Generators auf gefederten Rahmen und eine zusätzliche Dämmungsmatte gewährleisten einen niedrigen Schallleistungspegel und Neutralisierung störender Vibrationen.

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  • Innerhalb eines Gebäudes darf der Generator maximal 35 dB(A) tagsüber von 6 bis 22 Uhr erreichen.
  • Nachts von 22 bis 6 Uhr beträgt der Grenzwert 25 dB(A). In vielen Wohngebieten ist zudem die Mittagsruhe zwischen 13 und 15 Uhr einzuhalten.

Wiederholte Ruhestörung der Nachbarn durch das Notstromaggregat kann nach einer Anzeige beim Ordnungsamt oder der Polizei mit einem Ordnungsgeld geahndet werden.

3. Wer bedient den Stromerzeuger?

Der Hausbesitzer sollte unbefugten Zugriff auf den Generator sicherstellen.

In einem Mehrfamilienhaus wird ein Generatorraum eingerichtet, wozu bestimmte Personen Zutritt haben. Ist der Raum nicht abgeschlossen, werden an den Steckern und Schaltern Vorhängeschlösser angebracht.

Daneben weisen Warnaufkleber, wie ‘Stecker entfernen durch Unbefugte verboten’.

Dazu ist ein Hinweis anzubringen, dass nur Herr oder Frau XYZ berechtigt ist, die Anlage zu schalten. Mit Symbolen wird noch einmal darauf hingewiesen, den Generator nicht zu verändern.

4. Der Aufstellort

Im Idealfall existiert ein Generatorhaus im Außenbereich, ansonsten befindet sich der Stromerzeuger in einem besonders hergerichteten Generatorraum.

  • In Innenräumen ist aus Sicherheitsgründen ausschließlich der Betrieb von Dieselgeneratoren zulässig.
  • Soll ein Benzinaggregat angeschafft werden, ist ein Aufstellungsort im Freien vorgeschrieben, damit sich explosive Gase verflüchtigen.

Ein Fachbetrieb nimmt die Installation nach VDE-Vorschriften vor, wozu auch Messung und Prüfung der vorhandenen Kabel vorgenommen werden.

  • Der Generatorraum innen im Gebäude erfordert ausreichende Belüftung sowie ein trockenes und frostfreies Klima.
  • Die ausreichende Zirkulation von Abluft und Zuluft muss gewährleistet sein, ebenso die Verlegung eines Auspuffrohres ins Freie.
  • Eine geschlossene Bodenwanne nimmt auslaufende Flüssigkeiten auf, falls beim Betanken Kraftstoff verschüttet wird. Generator und Wanne sollten auf einem Betonsockel stehen, um bei einem Wasserrohrbruch Schäden am Aggregat auszuschließen.
  • Eine feuerfeste Stahltür trennt den Aggregateraum vom Wohnbereich ab.

5. Art und Leistung des Dieselgenerators

Aufgrund der längeren Lebensdauer von rund 25.000 Betriebsstunden empfiehlt sich ein sogenannter Langsamläufer mit 1.500 U/min.

Dieselaggregate können mit einem automatischen Umschalter ausgestattet werden, der bei Stromausfall selbstständig auf Notstrom umschaltet.

Berechnungen zum durchschnittlichen Stromverbrauch für Haushalte mit 1 bis 5 Personen zeigt dieser Beitrag von co2online.de.

Der BKK-Bund stellt in einer Publikation zur Notstromversorgung der Bevölkerung stellt verschiedene Szenarien vor, unter anderem auch den Energiebedarf von Mehrfamilienhäusern (MFH).

Der Strombedarf zur Basisversorgung eines Haushalts teilt sich in Lagerung (Kühlgeräte – Kühlschrank, Gefrierschrank, etc.), Licht und Kommunikation (Handy, Radio,TV, Laptop) auf.

Gesamter täglicher Stromverbrauch in einem MFH

KategorieTagesverbrauch in Wh im WinterTagesverbrauch in Wh im Sommer
Haushalt minimal31234770
Haushalt maximal43526334
Heizung4576318
---
Gesamtverbrauch minimal76995087
Gesamtverbrauch maximal89286652

(Quelle: BBK-Bund)

Über Max Wegner

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