Welcher Fahrradsattel bei Bandscheibenvorfall – 5 Tipps gegen Rückenschmerzen

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Darf man mit einem Bandscheibenvorfall Rad fahren und welcher Fahrradsattel ist dabei der Richtige? Die Meinungen dazu gehen weit auseinander:

  • Orthopäden warnen vor Verschlimmerung der Beschwerden,
  • Physiotherapeuten jedoch empfehlen häufiges Radeln, um Muskelabbau vorzubeugen.

Wie verhalten sich Betroffene richtig?

1. Der richtige Sattel bei Bandscheibenvorfall

ANSEHEN

Vielleicht macht das Aufsteigen ein wenig Mühe und es zwickt, doch wenn Sie einmal in Fahrt sind, verschwinden die Schmerzen meist von selbst. Voraussetzung dafür ist ein rückenschonender Sattel und die gesunde Sitzposition.

Pionier auf dem Gebiet ergonomischer Fahrradsattel ist das deutsche Unternehmen SQlab. In Zusammenarbeit mit einem Facharzt für Bandscheiben- und Wirbelsäulenchirurgie kommt 2010 der erste medizinische Fahrradsattel mit “Active-System” auf den Markt.


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Die damalige Innovation ist inzwischen längst zum Klassiker aufgestiegen.

Beim Active-System handelt es sich um eine bewegliche Sattelhalterung, die sich mit dem gestreckten Bein seitlich neigt:

  • Die sogenannte Beckenschaukel bildet beim Pedalieren die natürliche Bewegung beim Laufen nach.
  • Becken, Hüfte und Lendenwirbelsäule werden bereits im Vorfeld richtig be- und entlastet. Die wechselweise Bewegung versorgt die Bandscheiben mit Nährstoffen
  • Durch die ständige Bewegung des Sattels lockert sich die Muskulatur. Durch die Ähnlichkeit zum Gehen reduzieren sich Verkrampfungen beim Radeln und die Effizienz der Tretbewegung erhöht sich

Das Active-System ist so erfolgreich gegen Rückenbeschwerden, da beim ausgewogenen Pedalieren Muskeln zwischen den Bandscheiben erreicht werden, die sich mit keiner anderen Sportart gezielt trainieren lassen.

SQlab bietet inzwischen in jeder Modellreihe mindestens einen Sattel mit der Beckenwippe an.

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2. Die richtige Sattelbreite

Je nach Fahrradtyp sitzt der Fahrer mehr oder weniger nach vorne geneigt.

Schmerzen entstehen häufig durch eine unpassende Sattelbreite, die den Druck ungünstig auf Gesäß und die Wirbelsäule verlagern.

Den Zusammenhang zwischen Sitzfläche und Rückenschmerzen hat SQlab in langen Forschungsreihen bereits 2002 erkannt. Durch die Vermessung der Sitzknochen finden Radler den Sattel in der passenden Breite.

Eine der vielen neu gewonnenen Erkenntnisse überrascht:

  • Frauen benötigen nicht in jedem Falle einen breiteren Sattel als Herren. Da Damensattel allgemein kürzer und am Heck ausladender geformt sind, fahren viele Frauen auf deutlich zu breiten Sätteln.
  • Bei Männern zählt eher das sportliche Image. Mann braucht in der Regel 14 – 16 cm Sattelbreite, montiert jedoch einen schmalen Rennrad Sattel, der das Körpergewicht beim normalen Fahren nicht aufnehmen kann.

3. Damen- oder Herren- oder Unisex Sattel?

Im Handel finden Sie speziell auf die persönliche Anatomie ausgerichtete Fahrradsattel für Damen und Herren. Aufgrund der unterschiedlich geformten Becken kann das Sitzen auf einem unbequemen Sattel zu einer unnatürlichen “Schmerzhaltung” führen.

Die falsche Sitzposition ist wiederum Gift für den Rücken.

Orthopäden empfehlen eine Sitzposition mit nach vorne aufgerichtetem Becken.

Wenn eine Frau so auf einem Herrensattel sitzt, entsteht unweigerlich Druck auf den Schambeinknochen. Es wird so lange hin und her gerutscht, bis es einigermaßen passt. Nur, das Problem verlagert sich auf die Lendenwirbelsäule, wodurch nun die Bandscheiben beansprucht werden.

An einem Herrensattel ist die Sattelnase länger, als bei einem Damensattel.

Jedes Familienmitglied sollte daher einen eigenen Sattel auf das Fahrrad montieren. Ein Modell, das dem einen Partner gut tut, kann für den anderen Schmerzen verursachen.

Eine Lösung für ein gemeinsam genutztes Fahrrad bietet der Unisex Sattel, wenn die Sattelbreite stimmt. Moderne Sattel besitzen eine Aussparung in der Mitte, die bei Damen und Herren Druckstellen ausschließt.

4. Weiche oder harte Polsterung bei Bandscheiben Problemen?

Am liebsten möchten sich Betroffene aus Angst vor Schmerzen in Watte packen. Der erste Gedanke beim Bandscheibenvorfall gilt einem weichen gepolsterten Fahrradsattel.

Hohe Polster = bequemer Fahrkomfort?

Das City Bike ist für Kurzstrecken ausgelegt, und Menschen mit Rückenproblemen fahren tatsächlich meist einen möglichst kleinen Radius. Kaum jemand erkennt, dass die aufrechte Sitzhaltung und der Komfortsattel Schmerzen auslösen.

Weiche Polstersattel verstärken Rückenbeschwerden!

Jede Bodenwelle versetzt der Wirbelsäule einen Schlag, da der Körperschwerpunkt auf dem Sattel lastet. Ist also ein harter Sattel angenehmer?

Eine straffe Sitzfläche stabilisiert den Radler. Bei Bandscheibenvorfall sollten Sie an einem ungefederten Rahmen eine flexible Sattelstütze montieren, um den Rücken zu entlasten.

5. Rückentraining auf dem Fahrrad

“Wer rastet, der rostet”, diese Erkenntnis lässt sich auch auf Bandscheiben Probleme anwenden. Moderate Bewegung reduziert Rückenschmerzen, doch nicht jeder ist ein Freund von Gymnastik oder Schwimmen.

Radfahren stellt die ideale Möglichkeit dar, in Eigenregie aktiv zu sein und damit dem Rücken etwas Gutes zu tun. Ein Fahrrad ist gleichzeitig Sportgerät, Transportmittel im Alltag und Urlaubsaktivität.

Radler aller Altersklassen trainieren damit ihre Muskulatur und die Bandscheiben. Eine Runde bei schönem Wetter zu fahren stabilisiert die Wirbelsäule genau so, wie das Training auf dem Ergometer zu Hause.

Fazit – Fahrradsattel bei Bandscheibenvorfall

Ein orthopädischer Fahrradsattel unterstützt Menschen mit Bandscheibenvorfall, durch mehr körperliche Aktivität Muskelmasse aufzubauen.

Ein gut gestütztes Skelett bildet weniger Schmerzen aus – längere Radtouren machen so endlich wieder Spaß.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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