E-Bike Akkupflege erhält die optimale Funktionalität und verlängert die Lebensdauer. Neben der Lagerung, dem Betrieb rund ums Jahr und beim Laden eine Menge zu beachten. Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihren E-Bike Akku richtig pflegen und bösen Überraschungen vorbeugen.
E-Bike Akku pflegen – So gehen Sie vor
Kurz nach der Einführung der Lithium-Ionen-Technologie begann der E-Bike-Boom: Galten die Akkus in der Anfangszeit noch als Schwachstelle im System, haben Hersteller, allen voran Bosch, die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit in Riesenschritten verbessert.
Jetzt liegt es an Ihnen, durch richtige Pflege Alterung und Verschleiß hinauszuzögern.
1. Vor dem ersten Gebrauch kalibrieren
Durch zwei oder dreimaliges Entladen und Laden stellen Sie die Weichen für die Akku-Elektronik.
Das angelernte Batterie-Management-System legt nach dem E-Bike Akku Reset die Werte für den Ladezustand ‘leer’ und ‘voll’ fest.
Die Synchronisation mit dem Display stellt die maximale Reichweite bereit.
2. Richtig laden
Hersteller empfehlen, Lithium-Ionen-Zellen so oft wie möglich ans Ladekabel anzuschließen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
Zwischen 20 % und 90 % Ladestand verhält sich der Elektrolyt ausgewogen. Komplettes Leerfahren schadet der Batteriegesundheit ebenso wie Überladen.
Trennen Sie den Akku nach Beendigung des Ladevorgangs zeitnah vom Charger.
Tipp: Fragen Sie Ihren Chef, ob er das Laden am Arbeitsplatz erlaubt. Die Kosten bewegen sich im Cent-Bereich. Gibt es grünes Licht, lohnt sich die Anschaffung eines zweiten Ladegeräts, damit das E-Bike mit aufgefüllter Kapazität für spontane Umwege immer einsatzklar ist.
3. Originales Ladegerät verwenden
Verwenden Sie ausschließlich Ladegeräte des Akku-Herstellers. Auch wenn die elektrischen Daten eines Fremdgerätes identisch sind, ist das nur die halbe Miete.
Beim Anschließen führen das Batterie-Management-System und das Ladegerät Selbsttests durch, um die elektronische Konfiguration zu verifizieren. Nach Schäden durch andere Charger erlischt die Garantie.
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4. Den Temperaturbereich einhalten
Stellen Sie das E-Bike möglichst in witterungsgeschützten Innenräumen ab. Langes Parken in praller Sonne kann den Akku überhitzen, eine Sicherheitsabschaltung ist die Folge.
Schützen Sie den Akku im Winter mit einem Neoprenschutz vor Kälte.
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Starten Sie den Ladevorgang erst, nachdem die Batterie Raumtemperatur angenommen hat. Je langsamer das Laden, desto schonender ist es.
5. Den Akku vor dem Einlagern entladen?
Vor der Winterpause entnehmen Sie den Akku aus dem E-Bike und deponieren ihn in einem trockenen Raum mit mindestens 10 Grad Umgebungstemperatur.
Sie sollten die Batterie vor dem Einlagern nicht entladen, sondern auf eine Restkapazität zwischen 30 und 60 % achten.
Prüfen Sie dies alle paar Wochen, denn das BMS verbraucht eine geringe Menge Strom, die zur Selbstentladung beiträgt.
6. Die E-Bike Akku Kontakte pflegen
Treten Motoraussetzer auf oder haben Sie einen Totalausfall erlebt, sind in vielen Fällen die
Kontakte verschmutzt oder durch Staunässe oxidiert.
- Um Rostspuren zu entfernen, empfehlen sich biegsame Nagelfeilen mit feiner Körnung.
- Wischen Sie die Kontakte trocken und konservieren sie mit etwas Polfett oder Kontaktspray, das Feuchtigkeit verdrängt.
Akkus sollten nicht mit Nässe in Kontakt kommen. Entnehmen Sie den Akku immer, bevor Sie das E-Bike waschen oder auf dem Autoträger transportieren. Schnell erzeugt Nässe einen Kurzschluss, der eine Sicherung auslöst. Der Fachmann entscheidet, ob eine Reparatur möglich ist. Trocknen Sie den Akku nach einer Fahrt im Starkregen sorgfältig ab.
7. Nachlassende Reichweite
Falls die Kalibrierung erfolglos bleibt, der Antrieb stottert und der Akku sich nicht voll laden lässt, sollten Sie bei Ihrem Händler ein Software-Update nachfragen. Eine veraltete Version führt häufig zu Fehlfunktionen und Leistungsabfall bei jüngeren Akkus. Updates stellen Bosch oder andere große Hersteller kostenlos bereit, der Händler nimmt möglicherweise eine Service-Gebühr.
Sie können einen Kapazitätstest durchführen lassen, um die Akkugesundheit zu bestimmen. Der Analysebericht gibt auch zu Systemfehlern Auskunft. Ist der Akku bereits älter, ist nachlassende Kapazität als normaler Verschleiß anzusehen, der nicht rückgängig machbar ist.
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8. Wartungsintervalle einhalten
Ein Schraubenschlüssel in der Display-Anzeige (Gazelle, Bosch Purion und andere) weist auf einen fälligen Service-Termin hin.
Die Termine gibt der Hersteller im Scheckheft vor. Die Garantie ist an die Einhaltung gebunden. Damit gehen Sie sicher, das E-Bike und den Akku in einwandfreiem Zustand zu halten.
Falls Sie Auffälligkeiten wie Erhitzung oder Beulen im Gehäuse bemerken, kontaktieren Sie den Händler sofort.
9. Tiefentladung vermeiden
Versäumtes Nachladen entlädt die Zellen unter die festgelegte Mindestkapazität. Falls noch Spannung anliegt, kann Ihr Händler durch gezielte Stromimpulse versuchen, den Akku wiederzubeleben. Falls Zellen zerstört sind, tauschen spezialisierte Firmen das Akkupaket komplett aus. Wahlweise können Sie eine höhere Kapazität bestellen und den Neukauf noch hinauszögern.
10. Niemals den Akku selbst öffnen
Liegt ein Defekt vor, muss der Akku geöffnet und geprüft werden. Tun Sie dies keinesfalls selbst, denn die Spannung ist nicht unerheblich und die Garantie erlischt.
Fazit
Moderne E-Bike-Akkus sind ausgesprochen pflegeleicht. Der Umgang erfordert trotzdem gewisse Sorgfalt, speziell gegen Nässe und extreme Temperaturschwankungen sind die Batterien empfindlich. Mit richtiger Pflege erreicht Ihr Akku sicherlich 4 bis 6 Jahre Lebensdauer und bis dahin fahren Sie viele störungsfreie Touren.