Worauf achten beim E-Bike Kauf? – 10 kritische Faktoren

Worauf achten beim E-Bike Kauf

Sie möchten jetzt Ihr erstes E-Bike kaufen? Gut! Bei der Auswahl des richtigen Modells verlieren Sie schnell die Übersicht, so groß ist das Angebot an Bike-Typen und deren Ausstattung. Bevor Sie eine Entscheidung treffen, sollten Sie Ihre Vorstellungen konkretisieren – schließlich kostet ein E-Bike viel Geld. Worauf Sie beim E-Bike Kauf achten sollten, erklärt dieser Beitrag.

Worauf achten beim E-Bike Kauf? – 10 kritische Faktoren

Falls Sie Ihr erstes E-Bike kaufen, empfehle ich Ihnen, von einem spontanen online Kauf abzusehen und stattdessen einen Fachhändler in der Nähe aufzusuchen. Wenn Ihr Bekannter von seinem E-Bike schwärmt, heißt das noch lange nicht, dass es auch zu Ihnen passt. Es gilt auf Ihre individuellen Anforderungen zu achten, angefangen von der Rahmenform bis zur Geschwindigkeit.

1. Überlegen Sie sich vor dem Kauf – Wie werden Sie das E-Bike nutzen?

Schreiben Sie eine Liste mit Faktoren für die Vorauswahl, um dem Verkäufer eine Richtung vorzugeben.

  • Messen Sie Ihre Schrittlänge zur Eingrenzung der Rahmenhöhe
  • Wie schwer darf das Bike sein? Muss es über Treppen geschoben oder in die Bahn gehoben werden?
  • Wie hoch ist das zulässige Systemgewicht aus E-Bike, Fahrer und Zuladung?
  • Fahren Sie nur gelegentlich oder werden Sie täglich zur Arbeit pendeln?
  • Planen Sie ferner, einen Lasten- oder Kinderanhänger zu ziehen?

Fragen Sie, ob Probefahrten möglich sind, denn mit Anschauen alleine können Sie die Handhabung nicht beurteilen.

Das Fahrverhalten verschiedener Antriebe wie Bosch, Yamaha oder Shimano unterscheidet sich deutlich voneinander.

Ideal ist eine angeschlossene Werkstatt, um Inspektionen durchführen zu lassen und bei Problemen einen Ansprechpartner zu haben.

Sind alle grundlegenden Punkte soweit geklärt, ist die technische Ausstattung an der Reihe.

Welches E-Bike passt zu mir? – Vorstellung der E-Bike Typen:

2. Welcher E-Bike Typ soll es sein?

Jeder Bike-Typ ist verbunden mit einer bestimmten Sitzposition und zum Einsatzzweck passenden Komponenten.

Achten Sie auf Ausstattung nach Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) und die Kategorisierung Pedelec bis 25 km/h und S-Pedelec bis 45 km/h Motorunterstützung.

  • Das E-Trekkingbike ist ein funktionell ausgestatteter Allrounder für Pendler, alltägliche Fahrten und ausgedehnte Touren.
  • Das E-Citybike eignet sich für Kurzstrecken in der Stadt
  • Das Urban E-Bike entspricht dem stilbewussten Städter
  • Das E-Mountainbike für sportliche Uphills und Downhills im Gelände
  • Das E-Faltrad lässt sich platzsparend im Kofferraum oder im Bus transportieren
  • Das Cross- oder Gravelbike für Straße und Gelände ist ein minimal ausgestattetes Sportgerät
  • Das E-Cargobike bietet Kleinkindern Mitfahrgelegenheit oder nimmt den Wocheneinkauf auf
  • Das XXL-E-Bike für besonders große oder schwere Fahrer ist besonders stabil konstruiert
  • Das Rennrad E-Bike verbessert Ihre Trainingsleistung

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3. Der Motor

Zur Wahl stehen drei Motorpositionen, die das Fahrverhalten des E-Bikes beeinflussen:

  • Der Mittelmotor hat sich durch günstige Gewichtsverteilung mit tiefem Schwerpunkt als beliebtester Antrieb etabliert. Platzierung am Tretlager sorgt für ein natürliches Fahrgefühl.
  • Der Heckmotor treibt die Nabe am Hinterrad an. Sein wartungsfreies Planetengetriebe überträgt die Kraft direkt auf das Rad. Manche Nabenmotoren beherrschen Rekuperation, wobei Energie beim bergab fahren zurück in den Akku fließt.
  • Der Frontmotor wird nur noch bei E-Bikes im unteren Preissegment verbaut, denn die Bauweise ist störanfällig und verlagert den Schwerpunkt ungünstig auf das Vorderrad.

4. Was versteht man unter Drehmoment?

Als Drehmoment bezeichnet man die Drehwirkung einer Kraft auf einen Körper.

Die Maßeinheit, angegeben Newtonmeter (Nm), liegt gewöhnlich zwischen 40 und 90 Nm bei Pedelecs.

Je mehr Drehmoment ein E-Bike Motor aufweist, desto mehr Unterstützung erhält der Biker, was sich besonders beim zügigen Anfahren bemerkbar macht.

Wählen Sie die richtige Leistung für Ihre eigenen Bedürfnisse:

  • Bei schwerem Körpergewicht oder viel Gepäck sollten Sie sich für den stärkeren Motor entscheiden, um noch genügend Reserven zu haben.
  • Ein kleiner Motor, der fast immer maximalen Belastungen ausgesetzt ist, verschleißt schneller.

5. Wie schnell fährt ein E-Bike?

  • Die Motorleistung beträgt bei Pedelecs maximal 250 Watt und die Abschaltung der Unterstützung erfolgt bei 25 km/h.
  • S-Pedelecs unterstützen bis 45 km/h, doch gesetzliche Auflagen erfordern unter anderem ein Versicherungskennzeichen und Zulassung, wie bei einem Roller oder Mofa.

Natürlich erreichen Sie weitaus höhere Geschwindigkeiten, allerdings alleine durch Pedalieren.

6. Akku Kapazität bestimmt die Reichweite

Akkus unterscheiden sich zunächst in der speicherbaren Energiemenge in Wattstunden (Wh).

Wie weit Sie tatsächlich kommen, lässt sich kaum verallgemeinern.

Äußere Faktoren wie:

  • Systemgewicht,
  • der Reifendruck,
  • Gegenwind
  • oder Wahl der Fahrmodi

verbrauchen entsprechend Ihrem Fahrstil mehr oder weniger viel Strom.

Viel Akkukapazität scheint verlockend, doch geht ein „großer“ Akku mit langer Ladezeit und hohem Gewicht einher:

  • Für ein Citybike reichen 500 Wh Akkus aus,
  • während Tourenfahrer bis zu 750 Wh zur Verfügung haben.

Alternativ lässt sich die Reichweite mit einem zweiten Akku verdoppeln, den Sie im Alltag einfach abnehmen.

7. Welche Akku-Typen sind verbaut?

  • An sportlichen E-Bikes sind Akkus unsichtbar in den Rahmen integriert. Das Ein- und Ausbauen kann anfangs etwas knifflig sein, es sei denn, es ist eine Ladebuchse am Bike vorhanden.
  • Aufgesetzte Rahmenakkus sind einfach zu handhaben. Sie befinden sich innen am Unterrohr oder am Sattelrohr.
  • Ein Gepäckträger Akku lässt den Innenraum des Rahmens zum bequemen Aufsteigen frei.

Lesenswert: Wo sollte der Akku im E-Bike sein – Gepäckträger oder im Rahmen?

8. Die Gangschaltung

Wählbare Übersetzungen erleichtern das Pedalieren an Steigungen und verringern die Trittfrequenz bei hohem Tempo. Beim Schaltwerk stehen diese Optionen zur Wahl:

  • Die Kettenschaltung bietet mit kleinen Berggängen und großen Zahnkränzen für Tempo in der Ebene die größte Übersetzungsbandbreite. Bis zu 12-fach Schaltungen verleihen sportlichen MTBs, Trekkingbikes ordentlichen Speed, doch regelmäßige Wartung und Einstellung sind erforderlich
  • Die Nabenschaltung ist wartungsarm. Sie bietet mit durchschnittlich 7 bis 9 Schaltstufen Citybikes und Faltbikes eine ausreichende Gangwahl
  • Automatikschaltungen der Hersteller Enviolo oder Rohloff stellen den richtigen Gang beim Fahren selbstständig ein. Bei einigen Modellen ist es möglich, mit immer gleicher Trittfrequenz zu pedalieren
  • Elektronische Kettenschaltungen mit Shift-Systemen finden Sie an hochwertigen E-Bikes

9. Welche Hersteller sind empfehlenswert?

Mit ausgereiften Produkten bekannter Hersteller fahren Sie auf Nummer sicher.

Zwar haben E-Bikes mit Systemen von Bosch, Yamaha, Brose, Shimano oder Fazua ihren Preis, doch dafür sind die Komponenten haltbarer.

Jeder Anbieter bietet Serviceleistungen in einem dichten Händlernetz an.

Sie erhalten regelmäßige Software-Updates, Fehlerdiagnosen und falls nötig, originale Ersatzteile.

10. Ist eine Probefahrt nötig?

Ja, unbedingt!

Nur durch die Praxis lernen Sie das E-Bike richtig kennen: Beurteilen Sie, ob der Rahmen zu Ihrer Statur passt, die Sitzposition bequem ist und wie sich die Gangschaltung handhaben lässt.

Fahren Sie mehrere E-Bikes zum ersten Mal, und entscheiden, welches Ihren Anforderungen optimal entspricht.

Fazit

Mit ein wenig Vorbereitung finden Sie genau das E-Bike, das zu Ihnen passt. Und noch ein Tipp zum Schluss: Achten Sie auf Vorjahresmodelle und Angebote mit satten Rabatten. Laut einer Statistik von Idealo liegen die E-Bike Preise übers Jahr gesehen im Mai am günstigsten.

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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