Die Entscheidung ist gefallen: Sie möchten ein E-Bike kaufen und die vielen Vorteile beim Radeln genießen. Sie stöbern stundenlang in Online-Angeboten und sind von der Auswahl überwältigt, doch letztendlich steht die entscheidende Frage im Raum: Was sollte man für ein E-Bike ausgeben? Nachfolgende Kaufberatung hilft Ihnen sicherlich, das richtige Elektrofahrrad für Ihren Bedarf günstig zu finden.
Einsteiger E-Bikes bekannter Anbieter beginnen bei 1500 Euro, für gehobene Ausstattung und Fahrkomfort können Sie mit 2000 – 3000 Euro rechnen. Es lohnt sich langfristig, auch im Hinblick auf Reparaturen und Verschleißteile, in Qualität zu investieren.
Wann macht ein E-Bike Sinn?
Das entscheidende Kriterium bei der E-Bike-Suche ist der zukünftige Einsatzzweck. Inzwischen sind sämtliche klassischen Fahrrad-Typen als elektrische Ausführung auf dem Markt erhältlich. Wie viel Geld Sie für ein E-Bike in die Hand nehmen müssen, hängt in erster Linie von Ihren Bedürfnissen ab.
- Welche Strecken fahren Sie häufig?
- Sind Sie täglich auf kurzen Strecken in der Stadt unterwegs?
- Möchten Sie mit dem E-Bike täglich zur Arbeit radeln?
- Fahren Sie in der Freizeit gerne lange Touren auf deutschen Fernradwanderwegen?
- Ist das E-Bike der erste Einstieg zum MTB-Racing?
- Sind bei der E-Bike Kaufentscheidung körperliche Beeinträchtigungen zu beachten?
- Ist Ihr Fahrstil aktiv sportlich oder hat der entspannende Genuss am Fahren Priorität?
Die Beantwortung dieser Fragen grenzt die Auswahl bereits deutlich ein, denn es kristallisieren sich die wesentlichen Attribute heraus.
Wie viel das E-Bike kosten darf, bestimmt natürlich das verfügbare Budget. Auch die Ausstattung richtet sich nach Ihren individuellen Wünschen.
Vorsicht bei Sonderangeboten
Zu Beginn jeder Frühjahrs-Saison locken Baumärkte und Discounter mit günstigen E-Bikes. Hier raten wir zur Vorsicht, denn in den meisten Fällen geht der Preis zulasten von Sicherheit und Qualität der verbauten Teile.
Bei No-Name E-Bikes unbekannter Herkunft ist es so gut wie aussichtslos, eventuelle Reklamationen über die Gewährleistung oder Garantie einzufordern. Vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich oftmals als kurzlebiger Ramsch, den Sie nach 1-2 Jahren als teure Erfahrung abhaken können. Von E-Bikes unter 1.500 Euro raten wir daher dringend ab.
Das Einsteiger E-Bike bis 2000 Euro
E-Bike Basismodelle für Einsteiger liegen momentan um die 2000 Euro. In dieser Klasse finden Sie elektrische City-Bikes für Damen und Herren sowie einfache Cross- und Trekking-E-Bikes für sportlich ambitionierte Fahrer.
Die Ausstattung ist zweckmäßig und robust, jedoch nicht gerade komfortabel. Die Reichweite und die Motorleistung liegen unter den Werten der Top-Modelle und das Gewicht fällt etwas höher aus.
- *AKKU*: Der voll integrierte Akku mit Lithium-Ionen Technik und langlebigen Markenhochleistungszellen hat eine Spannung von 48 Volt, er kann 418 Wh an Leistung aufnehmen, 8,7 Ah, ist im Rahmen durch einen Schlüssel gesichert und kann herausgenommen und separat geladen werden, Ladegerät und Akkuschlüssel sind im Lieferumfang enthalten
- *MOTOR*: FISCHER Silent Drive Mittelmotor 50 Nm mit 5 Unterstützungsstufen bis zu einer Geschwindigkeit von 25km/h
- *COMPUTER*: LCD Display 900 mit Akkuladezustandsanzeige, Schiebehilfe bis 4 km/h, Licht-Ein-/Ausschaltung der Permanent-Beleuchtung, Regelung der Motorunterstützung, Informationen zur Geschwindigkeit, Restreichweite in km, Beleuchtung des Displays, USB-Ladebuchse und Verbindung zur FISCHER E-Bike App (Motorsystem und Navigation)
- *SCHALTUNG*: SHIMANO Nexus 7-Gang Nabenschaltung
- *GRÖSSE/GEWICHT*: 28 Zoll Reifen, Rahmenhöhe 44 cm. Alurahmen City mit hydroverformten Hauptrohr und vollintegriertem Akku für ein verbessertes Fahrverhalten, Gewicht von 28 kg, davon entfallen 2,9 kg auf den Akku, zulässiges Gesamtgewicht von 135 kg
- *GABEL*: Federgabel SunTour CR7V 40mm
- *BREMSE*: SHIMANO Mechanische Felgenbremse BR-T 4000
- *SCHLOSS*: Integriertes Rahmenringschloss von REN
- *REICHWEITE*: Mit Muskelkraft unbegrenzt, mit Motor-Unterstützung je nach Intensität von 10 km bis zu 100 km
- *LIEFERUNG:* Anlieferung nach Terminabsprache per Spedition bis Bordsteinkante. Bitte prüfen Sie die in Ihrem Amazon Account hinterlegte Telefonnummer auf ihre Aktualität
Die gehobene Mittelklasse für 2000 – 3500 Euro
In der oberen Mittelklasse finden Sie eine große Auswahl an Modellen mit unterschiedlicher Motorleistung, diversen Schaltsystemen und unterschiedlicher Ausstattung nach dem Motto: Alles ist möglich, aber eben eine Preisfrage.
Die Antriebskraft und der Akku in dieser Preisklasse reichen für große Reichweite, während komfortable Ausstattung mit hochwertigen Komponenten das Biken zum Vergnügen macht. MTB-Enthusiasten finden hier leistungsstarke Fullys (voll gefederte Rahmen) sowie Hardtails.
E-Bikes ab 3500 Euro
In diesem Preissegment gibt es luxuriöse High-End-Modelle unter den E-Bikes. Akku, Reichweite und Ausstattung mit Komponenten auf neuestem Stand der Technik lassen wirklich keine Wünsche offen.
Aufgrund erhöhter Materialdichte reduziert sich das Gewicht im Vergleich zu günstigeren Ausführungen beträchtlich, womit das Überwinden von Treppen in der City kein Hindernis mehr darstellt. Bei diesen E-Bikes erwartet Sie in jeder Hinsicht Spitzenklasse.
Die Qualität macht sich auch außerhalb der Fahrzeit bezahlt. Hochwertige E-Bikes sind mit soliden Bauteilen ausgestattet, die wenig Wartung erfordern und langlebig konstruiert sind. Damit besuchen Sie die Werkstatt höchstens zur Wartung, jedoch kaum wegen Reparaturen.
Wie wirkt sich die Ausstattung des E-Bikes auf den Preis aus?
Legen Sie Ihren Einsatzbereich fest und achten auf Motorposition, Schalt- und Bremssystem.
1. Front-, Mittel- oder Hinterradmotor?
- Frontmotoren sind die günstigste Wahl und werden bei City-Bikes eingesetzt. Ihr Vorteil sind in Kombination mit einem Gepäckträger-Akku die leise Geräuschkulisse, sowie eine ausgewogene Gewichtsverteilung, nachteilig die Neigung des Hinterrades zum Durchrutschen an Steigungen.
- Sportliche Fahrer entscheiden sich daher für einen bissigen Hinterrad-Antrieb.
- Der Mittelmotor vermittelt dank niedrigem Schwerpunkt das gewohnte Fahrgefühl auf einem herkömmlichen Rad bei soliden Modellen im mittleren Preissegment.
Unterschiede in der Motorleistung beeinflussen den Preis ebenfalls.
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1. Ketten- oder Nabenschaltung?
- Sportliche Fahrer entscheiden sich für eine Kettenschaltung, um durch blitzschnelle Gangwechsel wertvolle Sekunden zu gewinnen.
- Für Genuss-Fahrer hingegen ist die Nabenschaltung empfehlenswert. Hierbei wird das Pedal beim Schalten entlastet, wodurch sich das Fahrtempo geringfügig verlangsamt.
2. Welche Bremsen sind empfehlenswert?
- Hydraulische Scheibenbremsen sind für hohe Geschwindigkeiten an E-MTB, E-Trekking-Bikes und S-Pedelecs ausgelegt. Sie funktionieren auch bei Regen einwandfrei. Das Ziehen der Bremshebel fordert jedoch Frauenhänden hohen Kraftaufwand ab. Diese Scheiben eignen sich für kurze Bremsmanöver, da sie durch langes ‘Schleifen’ heiß laufen und an Bremskraft verlieren.
- Hydraulische Felgenbremsen sind an elektrischen Trekking Bikes, Kompakt-Bikes und City-Bikes der mittleren Preisklasse verbaut. Hydrauliköl erlaubt dosiertes Bremsen und verstärkt den Druck der Bremsbacken, ohne bei langen Abfahrten heißzulaufen.
- Mechanische Felgenbremsen sind an günstigen Discounter-E-Bikes oder Kompakt-E-Bikes verbaut. Die Bremsbeläge nutzen schnell ab.
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3. Welche Reichweite schafft das E-Bike?
Wie weit Sie mit einer Akkuladung fahren können, lässt sich nicht pauschal beantworten. Verschiedene Faktoren, die sich bei jeder Tour ändern, beeinflussen die tatsächliche Reichweite:
- Die Kapazität des Akkus
- Das Gewicht des E-Bikes
- Die gewählte Unterstützungsstufe
- Die Trittfrequenz
- Ungünstige Witterungsbedingungen wie Gegenwind oder Schnee
- Sommerliche Temperaturen entladen den Akku schneller
Die Angaben Ihrer Bekannten zu Verbrauch und Leistung lassen sich daher nicht mit Ihrer Person und Ihrem Fahrstil gleichsetzen, auch wenn beide Personen das gleiche E-Bike benutzen.
Für die Reichweite einer Ladung gelten ungefähre Richtwerte:
- Ein einfaches E-City-Bike mit einem kompakten Akku schafft im Schnitt 40 km ohne Nachladen,
- während ein hochwertiges E-Trekking-Bike unter Idealbedingungen bis zu 100 km Reichweite ermöglichen.
Moderne Lithium-Ionen-Akkus halten übrigens rund 1000 Ladevorgänge, was rund 60.000 km Fahrleistung entspricht. Nach Ablauf der Lebensdauer kostet ein Austausch-Akku zwischen 500 und 800 Euro, wobei Sie mit ‘größeren’ Akkus die Reichweite erhöhen können.
Der Hersteller Bosch stellt einen kostenlosen online Reichweitenrechner zur Verfügung, der Ihnen bei der Kalkulation behilflich ist. Die Reichweite lässt sich durch kleine Details vergrößern, indem Sie das Gewicht verringern und die Packtaschen abnehmen und mit gleichmäßiger Frequenz in die Pedale treten.