Ist der Motor defekt oder das Display? Kann es am Akku oder an der Elektronik liegen? Wenn sich plötzlich das E-Bike nicht einschalten lässt, kommt Stress auf: Spüren Sie typische Fehler auf und beheben diese selbst: Mit geballtem Know-how aus diesem großen Guide kommen Sie sicherlich schnell in Fahrt!
Warum lässt sich ein E-bike nicht einschalten?
Früher oder später trifft es jeden: Ein Fehler legt das E-Bike lahm. Jetzt heißt es, Ruhe bewahren und systematisch das E-Bike prüfen. Die häufigsten Störungen, die Sie selbst beheben können, habe ich für Sie zusammengefasst.
1. Das Display arbeitet nicht
Das verkantet eingesetzte Display ist speziell bei E-Bike Neulingen Fehler Nummer 1. Wenn der Bordcomputer nicht richtig eingerastet ist, geht erst einmal gar nichts – ohne Display lässt sich das E-Bike nicht starten. Zu große Vorsicht aus Angst, etwas abzubrechen, führt zu schwarzer Anzeige und schlafendem Motor. Nehmen Sie den Bordcomputer aus seiner Halterung und stecken ihn bis zur Arretierung mit gefühlvollem Druck ein.
Sind auf der Rückseite die Kabel richtig eingesteckt und verlaufen sie ohne Knicke? Die Halterung kann sich durch festes Verschrauben und Hitze verziehen, wodurch die Kontakte nicht mehr schließen. Lockern Sie die Schrauben etwas, um die Spannung herauszubekommen.
Ebenso könnte die interne Batterie leer sein. Schalten Sie das E-Bike am Akku Knopf ein, um das Display während der Fahrt zu laden. Tauschen Sie Knopfzellen aus.
2. Ein Sensor ist ausgefallen
Komfortables Fahren beruht auf sensorischen Impulsen. Am E-Bike sind eine Reihe von Sensoren verbaut, die das System regeln und vor Schaden bewahren.
Einer der am meisten von Störungen betroffene Sensor befindet sich am Tretlager. Der Tretsensor misst die Geschwindigkeit und beendet bei 25 km/h die Motorunterstützung mithilfe des Speichenmagneten.
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Durch starke Erschütterung kann sich der Magnet am Hinterrad verdrehen. Wenn Impulse ausbleiben, interpretiert das System ein stehendes E-Bike und stellt den Motor aus oder die Unterstützung ‘stottert’.
Stellen Sie den Magneten so ein, dass er an der Markierung des Sensors vorbeiläuft. Auch eine dicke Staubschicht stört die Kommunikation: Wischen Sie den Sensor ab.
3. Der Akku liefert keinen Strom
Unterbrochene Stromversorgung ist eine weitere häufige Störung. Der Akku ist mit dem Display und dem Motor verbunden.
Unterbrochene Kontakte verhindern das Einschalten oder der Motor geht während der Fahrt aus. Schauen Sie zuerst auf die Kontrollleuchten am Akku.
Leuchtet keine LED, ist der Akku leer. Wenn der Akku zu locker in der Aufnahme sitzt, geht das E-Bike nicht an.
Die Aufnahme lässt sich an zwei Schrauben kleiner einstellen. Ist der Akku ausreichend geladen und das E-Bike startet nicht, probieren Sie durch Akkutausch, ob die Störung an der Batterie oder woanders liegt.
Funktioniert Ihr Akku an einem anderen E-Bike oder beim Laden, reinigen Sie die Kontakte und prüfen, ob Schmutz oder Feuchtigkeit eingedrungen ist.
4. Die Bedieneinheit reagiert nicht
Möglicherweise hat sich die Software aufgehängt. Starten Sie das E-Bike neu. Eine weitere Maßnahme ist ein Reset des Displays, das Sie durch langes Drücken bestimmter Tasten durchführen.
5. Zu starke Temperaturunterschiede
Wenn Sie das E-Bike im Sommer draußen abstellen, kann sich der Akku übermäßig erhitzen. Eine Sicherung schützt die Zellen, indem sie das Einschalten blockiert. Parken Sie möglichst im Schatten und berücksichtigen, dass die Sonne wandert.
Auch Frost ist Gift für Akkus. Niedrige Temperaturen um den Gefrierpunkt verringern die Kapazität deutlich und leeren den Akku früher als erwartet. Wenn Sie ganzjährig fahren, leistet eine Neopren Schutzhülle gute Dienste gegen Kälte, Feuchtigkeit und Streusalz.
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6. Fehlercode am Display
Gute Hinweise zu Störungen geben Fehlercodes (Z.B. von Bosch), die das System am Display anzeigt. Zwar haben Bosch, Shimano und weitere große Hersteller andere Buchstaben- und Ziffernfolgen, doch an allen E-Bikes treten die gleichen Störungen auf.
Tipp: Fotografieren Sie die Liste der Fehlercodes mit dem Handy, um sie unterwegs gleich griffbereit zu haben.
7. Manipulation
Den Einbau eines Tuning-Chips erkennt das System durch unplausible Werte bei der Trittfrequenz oder der Geschwindigkeit. Infolge lässt sich das E-Bike nicht mehr einschalten. Nach dem Entfernen des Chips funktioniert der Motor wieder. Allerdings kann auch ein falsch platzierter Speichenmagnet diese Störung verursachen.
8. Die Bedieneinheit ist defekt
Nach einem Unfall oder wenn das E-Bike oft im Regen steht, kann Feuchtigkeit eindringen. Die Bedieneinheit ist nur spritzwassergeschützt, sodass ein beschädigtes Gehäuse Schaden an der Elektronik begünstigt.
Schon zu festes Anziehen der Halterung verzieht den Kunststoff, sodass dieser Haarrisse bildet. Im schlimmsten Fall müssen die Bedieneinheit oder das Display ersetzt werden.
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9. Akkuschaden durch falsche Lagerung über den Winter
Nehmen Sie den Akku während der Winterpause heraus und lagern ihn trocken bei Zimmertemperatur. Belassen Sie ihn im feuchten Keller, oxidieren die Kontakte und die Zellen entladen sich. Tiefenentladung kann nur die Werkstatt durch Stromimpulse versuchen rückgängig zu machen.
10. Der Akku verliert Reichweite
Sie können das Batterie-Management-System zu resetten. Fahren Sie den Akku zwecks Kalibrierung zwei Mal leer und laden ihn voll. Danach drücken Sie den Akku Knopf dauerhaft mindestens zehn Sekunden. Lässt sich der Akku gar nicht laden, sind wahrscheinlich Zellen defekt.
Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder kommt ein Zellentausch infrage oder sie entscheiden sich für den Akkutausch.
11. Mahlende Geräusche am Motor
Verschleiß bringt häufig Lagerschaden hervor. Geräusche beim Treten, Klackern oder unrunder Lauf erfordern zeitnahe Reparatur. Mit passendem Werkzeug beheben talentierte Schrauber den Schaden mit Selbstreparatur.
12. Kurzschluss und Kabelbruch
Eindringende Feuchtigkeit kann einen Kurzschluss in der Bedieneinheit oder im Display verursachen. Beim Einschalten, was ja nicht funktioniert, kann auch der Akku unwiederbringlich beschädigt werden. Kabelbruch (siehe Fehlercode 532) und ‘Weggammeln’ versteckt sich im Bereich der Stecker und am Übergang zum Motor. Kontrolle aller Stecker bringt Klarheit, denn auch der Antrieb kann Schaden nehmen.
Verschleißteile am E-Bike – das können Sie selbst machen
Fehlende Wartung ist der größte Verursacher von Schäden am E-Bike. Viele Dinge können Sie selbst in Ordnung halten:
- Reifen wechseln
- Kette und Kettenblatt austauschen
- Die Schaltung und Federelemente einstellen
- Bewegliche Teile fetten und ölen
- Akku kalibrieren und resetten
- Kontakte sauber halten
- Bremsbeläge tauschen und Bremse einstellen
Diese E-Bike Reparaturen sollten Sie der Werkstatt überlassen
Für einen Schaden am Motor, Getriebe, Akku oder Anbauteilen wie Bordcomputer oder Beleuchtung, der innerhalb von 2 Jahren nach Kauf eintritt, steht Ihnen Gewährleistung zu. Nach Prüfung tauscht der Hersteller das defekte Teil kostenlos aus.
Falls die oben genannten Maßnahmen Ihr E-Bike nicht in Gang bringen, vereinbaren Sie einen Termin mit der Werkstatt.
Fehler in der Software erkennen Mechaniker durch Auslesen der Software mit einem Diagnosetool. Öffnen Sie daher niemals den Motor und den Akku, sonst erlischt die Garantie und Ihr Versicherungsschutz.
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Fazit
Falls Ihr E-Bike sich nicht einschalten lässt, liegt meist kein Defekt vor. Kleine Unachtsamkeiten jagen Ihnen erst einen gehörigen Schreck ein, doch wenn Sie mit den genannten Tipps den Fehler beheben konnten, haben Sie ein tolles Erfolgserlebnis. Regelmäßige Inspektionen und gute Pflege beugen schwerwiegenden Ausfällen zuverlässig vor.