E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor (2023) – Vergleich und Entscheidungshilfe

E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor

Warum ist ein E Bike Antrieb als Mittelmotor oder Hinterradmotor erhältlich? Handelt es sich lediglich ein Design Element oder sprechen praktische Gründe dafür? E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor?

Diesen Fragen geht der nachfolgende Beitrag nach, wo es um die Vor- und Nachteilen der Motorposition am E-Bike geht.

Am Beispiel dieser zwei beliebten E-Bikes widmen wir uns den Unterschieden bei der Motorisierung:

Leistungmax. GeschwindigkeitSpannungDrehmomentUnterstützungPreis


NCM Milano mit Heckmotor

250 W 25 km/h48 V55 Nm6 Stufen
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Fischer E-Bike mit Mittelmotor

250 W25 km/h36 V50 Nm5 StufenANSEHEN

1. NCM Milano E-Bike mit Hinterradmotor

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Am NCM Milano Trekking E-Bike (unser Artikel) unterstützt ein DAS-Kit Heckmotor mit kraftvollen 48 V bei 250 W Leistung sowie einer 6 km/h Anfahrhilfe.

Die meisten Mitbewerber unter günstigen E-bikes verwenden 36 V Motoren, die deutlich weniger Schubkraft leisten.

Ein weiterer Vorteil des Milano ist, dass bei Beanspruchung der Motor kühl bleibt. Davon profitieren sportliche Fahrer, die öfter mit Trekking Bike oder MTB in hügeligem Gelände unterwegs sind.

Der Heckmotor des NCM Milano schiebt bereits ab der zweiten Stufe ordentlich an. Insgesamt stehen sechs Stufen mit maximal 55 Nm Drehmoment bereit, was einer Untersetzung von 1:5 entspricht. Nur sollte der Fahrer bei steigendem Fahrtempo rechtzeitig in die höhere Stufe wechseln, um weiterhin den kräftigen elektrischen Rückenwind zu genießen. Ansonsten reagiert die Sensorik mit Abschalten.

Warum rüsten nicht alle Hersteller ihre E-Bikes mit 48 Volt aus?

Weil die höhere Stromspannung eine anspruchsvollere Steuerung benötigt.

Pro
+ Kraftvolle Schubwirkung
+ Wendiges Fahrverhalten
+ Robuste Verarbeitung
Contra
– Aufmerksamkeit und rechtzeitiges Schalten erforderlich, sonst schaltet die Unterstützung ab
– Die Unterstützung setzt verzögert ein
– Ohne Betriebsanleitung schwieriger Einstieg für E-Bike Anfänger

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2. Fischer CITA 3.0 E-Bike mit Mittelmotor

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Die deutsche Fahrradmarke verleiht der E-Bike Generation dieses Jahr nicht nur den Namen CITA, der auf das Einsatzgebiet als City E-Bike hinweist, sondern die Pfälzer verwenden erstmals den neuen Mittelmotor “Fischer Silence”.

Der 3,4 kg leichte Mittelmotor stammt vom Berliner Antriebshersteller Brose, der rund 30 E-Bike Marken beliefert (1). Leichtes Treten ohne Widerstand ermöglicht der Freilauf bei ausgeschaltetem Antrieb.

Sensoren liefern genau die benötigte Unterstützung in 5 Stufen, die maximal 280 % stärker als eigenes Pedalieren wirkt.

Anders gesagt, beschleunigt der Motor mit 50 Nn Drehmoment eher sanft nach dem Einkoppeln.

Fahrer beschreiben die Unterstützung als ein sehr natürliches Fahrgefühl und loben die leisen Motorgeräusche.

Pro
+ Anschiebehilfe bis 6 km/h
+ Sanfte Übergänge beim Wechseln der Motorstufen
+ Leise Motorgeräusche
Contra
– Die Unterstützung setzt manchmal verspätet ein
– Nachlaufen der Unterstützung ist vorgekommen

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Was ist besser, ein E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor?

An motorisierten Fahrrädern werden Nabenmotoren am Vorder- und Hinterrad sowie Mittelmotoren verbaut.

Grundsätzlich sollte ein Kaufinteressent das gesamte E-Bike betrachten, wozu auch eine hochwertige Schaltung, ein stabiler Rahmen und zuverlässige Bremsen unerlässlich sind.

Ein neues Auto kaufen Sie sicherlich auch nicht nur wegen des Motors? Oder?

Welchen Unterschied kennzeichnet nun ein E Bike mit Mittelmotor oder Hinterradantrieb?

Je nach Einsatzgebiet und Fahrstil erfüllt ein Mittelmotor oder Hinterradantrieb beim E Bike Antrieb die Bedürfnisse sportlicher oder entspannter Fahrer.

E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor – schauen wir uns die E-Bike Motoren im Detail an.

1. Der E-Bike Nabenmotor

Wie schon die Bezeichnung erkennen lässt, ist der Nabenmotor in die Nabe des Vorder- oder Hinterrades eingebaut.

Beide Positionen unterscheiden sich allerdings deutlich in ihren Fahreigenschaften.

Gemeinsam ist die verlustfreie Kraftübertragung auf das Laufrad, die einen hohen Wirkungsgrad erzielt. Ebenfalls positiv fällt die geringe Geräuschbelastung auf.

Rekuperation

Rekuperation ist der Fachausdruck für die Rückführung von Energie in den Akku. Bei Abfahrten, wobei der Fahrer nicht in die Pedale treten muss, lädt die Rotation des Rades den Akku während der Fahrt auf.

2. Der E-Bike Mittelmotor

Der beliebte Allrounder befindet sich hinter dem Tretlager im Bereich der Kurbel.

E-Bikes oder Pedelecs, sowie Elektro Klappräder mit einem Mittelmotor bieten ein breiteres Anwendungsspektrum, als Modelle mit Nabenmotor. Da der Motor direkt in den Rahmen integriert ist, liegt der durchschnittliche Preis höher als bei einem E-Bike mit Nabenmotor.


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Bei einem Tretlagermotor muss durch die Energieübertragung von der Kette über das Ritzel bis zum Laufrad ein gewisser Energieverlust in Kauf genommen werden.

Diese Antriebsart geht mit erhöhtem Verschleiß von Kette und Ritzel einher.

Im Gegenzug hält das Getriebe die Drehzahl bei Belastung hoch.

Wenn MTB Sportler am Berg zum Wettbewerb Mittelmotor vs Hinterradmotor antreten, überhitzt der Tretlagermotor am Anstiegen sehr wahrscheinlich nicht, ganz im Gegensatz zum Nabenmotor.

Das Fahrverhalten mit einem Mittelmotor kommt einem klassischen Fahrrad sehr nahe. Die Position am Tretlager sorgt für optimale Gewichtsverteilung mit niedrigem Schwerpunkt.

Schaltung und Mittelmotor

Kettenschaltung, Rücktritt und Mittelmotor sind drei Features, die nicht gut zusammenpassen. Bis heute tüfteln die Entwickler an einer praktikablen Lösung für diese Konstellation. Mit einer Nabenschaltung hingegen ist die Rücktrittfunktion längst etabliert.

Weiterhin stellt der Einbau eines zweiten Kettenblatts die Ingenieure vor eine größere Herausforderung. Bisher können nur die Mittelmotoren von Yamaha eine befriedigende Lösung vorweisen.

Für welches Gelände eignet sich ein E Bike Mittelmotor?

Das optimale Fahrverhalten zeigt der Mittelmotor im Gelände, doch auch auf befestigten Strecken sorgt der niedrige Schwerpunkt für gute Bodenhaftung und sichere Balance.

Der Antrieb durch das Kettenblatt und die Getriebeübersetzung lässt sich an steilen Steigungen nutzen.

Mit diesen Eigenschaften ist der Mittelmotor am E-MTB für Damen oder am E-MTB für Herren, sowie am E-Trekkingrad eine gute Wahl. Das gewohnte Fahrerlebnis genießen auch Radler auf flachem Land und im Stadtverkehr – der Mittelmotor ist der perfekte Allrounder.

3. Der E-Bike Hinterradmotor

Aufgrund seines dynamischen Fahrverhaltens ist der Hinterradmotor für sportliche Fahrer geschaffen.

Das Motorgewicht am Hinterrad und die Antriebskräfte erzeugen dabei eine höhere Belastung der Speichen. Da es öfter zu Bruch kommt, sollte der Fahrer höheren Aufwand für die Wartung einkalkulieren, um gebrochene Speichen auszutauschen.

Das Fahrverhalten mit dem Heckmotor ist ziemlich bissig: Das Motorgewicht drückt das Reifenprofil in den Untergrund, womit sportliche Fahrer speziell an Steigungen und bei Nässe mit gutem Grip vorankommen.

Nur eins sollten MTB Piloten beim Kauf eines neuen E-Bikes beachten:

Der Akku sollte in der Rahmenmitte angebracht sein. Macht das so viel aus? Absolut.

Wenn das gesamte Gewicht von Akku und Motor auf das Hinterrad drückt, verliert das Vorderrad die Bodenhaftung: Speziell an steilen Aufstiegen beginnt der Lenker zu flattern oder das Vorderrad steigt hoch, Stürze sind vorprogrammiert.

Schaltung und Hinterradmotor

An einem E-Bike mit Heckmotor ist üblicherweise eine Kettenschaltung verbaut.

Es ist schlicht und einfach kein ausreichender Platz an der Nabe, den Antrieb dort einzubauen und gleichzeitig eine große Nabenschaltung. Falls dies doch so ist, stehen bei der Nabenschaltung höchstens drei Gänge zur Verfügung.

Ebenso verhält es sich mit einem Rücktritt: Der Einbau ist schwierig und nicht in jedem Fall machbar.

Für welches Gelände eignet sich der Heckmotor?

Seine volle Power spielt der Hinterradmotor auf ebenem Boden und in der Stadt aus. Der Grip am Hinterrad sorgt für zügigen Vortrieb, was bei entsprechend dicker Bereifung auch im offroad Einsatz ein großes Plus darstellt.

Nur sollte sich der Akku nicht am Gepäckträger, sondern in der Rahmenmitte befinden, um stabiles Fahrverhalten zu gewährleisten.

Kein Mittelmotor für E-Fully

Wir raten bei einem vollgefederten Mountainbike (Fully) unbedingt vom Hinterradmotor ab, da sich das Gewicht rapide aufschaukelt.

Dies wirkt sich sehr negativ auf das Fahrwerk aus. Bei einem Hardtail hingegen ist der Heckmotor die ideale Besetzung, bequemer Sitzkomfort lässt sich mit einer gefederten Sattelstütze herstellen.

E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor, die Vor- und Nachteile im Überblick

Die Position des Motors beeinflusst entscheidend das Fahrverhalten hinsichtlich größerer Wendigkeit oder stabiler Laufruhe.

Zudem fällt die sehr unterschiedliche Charakteristik bei der Kraftentfaltung an den beliebten Mittelmotoren von Brose, Shimano, Bafang, Bosch oder Yamaha auf.

Auch die Unterstützung unterscheidet sich:

  • Einige Fabrikate mit etwas weniger Leistung punkten durch angenehmes Fahrgefühl dank gleichmäßiger Performance,
  • andere Motoren wiederum strotzen nur so vor Kraft, die nur mit gewisser Übung beherrschbar ist.

Es empfiehlt sich immer, eine ausgiebige Probefahrt zu unternehmen, die Hersteller oder Onlineshops vor der Kaufentscheidung gewähren. E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor, die Argumente in der Übersicht:


Mittelmotor

Pro
  • Guter Fahrkomfort und Balance
  • Die Antriebsenergie überträgt sich synchron mit der Kraft des Fahrers
  • Drehmoment Sensoren am Tretlager regeln automatisch die Unterstützung (optional)
  • Optimale Drehzahl durch den Antrieb des Kettenblatts
  • E-Bike Mittelmotor nachrüsten in Eigenregie möglich
  • Einfacher Radausbau
Contra
  • Keine Rücktrittbremse
  • Lautere Motorgeräusche
  • Stärkerer Verschleiß an Kette und Ritzel
  • Höhere Anschaffungskosten

Heckmotor

Pro
  • Sehr leise Fahrgeräusche
  • Weniger Verschleiß, wartungsarm
  • Energie Rückgewinnung durch Rekuperation
  • ohne Motorkraftverlust durch Kette und Ritzel
  • Es sind Sets zum Hinterrad Nabenmotor nachrüsten normaler Fahrräder erhältlich
  • Gute Traktion im Gelände durch das Gewicht auf dem Hinterrad
Contra
  • Nabenschaltung mit maximal drei Gängen einsetzbar
  • Neigt bei Überlastung zum Überhitzen
  • Weniger Leistung als ein Mittelmotor, kleinerer Aktionsradius
  • Aufwendiger Ausbau des Hinterrads bei einer Reparatur
  • Kann sich bei einem Fully aufschaukeln

Fazit – E-Bike Mittelmotor oder Hinterradmotor

Ob Sie sich für einen Mittelmotor oder Heckmotor entscheiden, bestimmt Ihr Fahrgefühl und der Einsatzzweck.

Ambitionierte Freizeitfahrer, die mit dem E-MTB für Damen oder E-MTB für Herren ihre Leistung im Gelände messen, brauchen einen Heckmotor mit Grip.

Leistungmax. GeschwindigkeitSpannungDrehmomentUnterstützungPreis


NCM Milano mit Heckmotor

250 W 25 km/h48 V55 Nm6 Stufen
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Fischer E-Bike mit Mittelmotor

250 W25 km/h36 V50 Nm5 StufenANSEHEN

Alle anderen E-Biker, die Kurzstrecken in der Stadt fahren, täglich pendeln oder passionierte Tourenfahrer sind, gleiten mit Mittelmotoren flott oder entspannt durch die Landschaft.

Lesenswert: E-Bike Hinterrad Nabenmotor ausbauen

Über Max Wegner

Hi, ich bin Max Wegner, ein leidenschaftlicher Zweirad-Enthusiast mit über 20 Jahren Erfahrung in der Welt der Fahrräder und E-Bikes. Auf dieser Plattform teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihre Outdoorerlebnisse und Radtouren sicherer und angenehmer zu gestalten.

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